Mit dem Heiraten verhält es sich ähnlich, wie mit Klopapierrollenüberstülper, Wackeldackeln und Drehscheibentelefonen…das ist so bieder, dass es schon fast wieder anziehend wirkt.
Mal ehrlich, so übel ist das mit dem Heiraten nicht, finde ich. Wenn ich ’nen entsprechenden Kerl hätte, ich würde den glatt und sofort vom Fleck weg heiraten. Hab ich nicht, ok. Aber da ich gern tagträume, habe ich mir neulich überlegt, wie das denn so wäre, also ich und mein Mann, Ring am Finger, und so. Man soll dabei ja angeblich auch ordentlich Steuern sparen. Nur wie läuft das genau? Was, wie und vor allem: Wie viel spare ich denn eigentlich, wenn ich heirate, hm?
Zunächst einmal muss gesagt werden, dass der Terminus „sparen“ hier nicht wirklich angebracht ist. Denn das Ehegattensplitting – so heißt das Ganze offiziell- läuft folgendermaßen: Nach der Trauung wechseln beide Steuerzahler von Steuerklasse I in Steuerklasse IV. Der Steuersatz in diesen beiden Klassen ist jedoch gleich hoch. Sparen tut man nur, wenn einer der beiden deutlich weniger verdient. Zum Jahresende werden die Gehälter der Angetrauten nämlich zusammengerechnet und gemeinsam versteuert. Wenn dabei einer wesentlich geringer verdient, zahlt auch der andere weniger Steuern.
Dass man im Volksmund immer noch vom „Sparen nach der Heirat“ spricht, rührt daher, dass Frauen bis vor einiger Zeit oft noch wesentlich geringer verdient, gar nicht oder nur Teilzeit gearbeitet haben. Heutzutage kann es aber sein, dass sich eine Heirat gar nicht mehr lohnt, denn inzwischen arbeiten glücklicherweise immer mehr Frauen und bringen auch ordentlich Kohle mit nach Hause.
Heiraten ist natürlich immer noch super, vor allem weil man eine große Party feiern kann. Bei der sollte man ausnahmsweise einmal nicht aufs Geld schauen, man heiratet ja nur einmal im Leben. Oder etwa nicht?! Ach so: Und bei mir würde sich das dann wohl auch nur lohnen, wenn mein Macker ordentlich verdient. Ich bin nämlich „urbane Pennerin“!