Welche Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben?

Welche Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben?

Für viele Bürger besteht in einigen Bereichen Versicherungszwang. Das gilt vornehmlich für alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sowie alle Kfz-Besitzer. Die Art der Versicherungspflicht gestaltet der Gesetzgeber unterschiedlich.

Sozialversicherungen: Wahlmöglichkeit nur bei der Krankenversicherung

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zahlen in vier Sozialversicherungen ein, die Beiträge gehen automatisch von ihrem Lohn ab: Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung und Krankenversicherung. Bei den ersten drei Versicherungen müssen Arbeitnehmer in eine bestimmte staatlich organisierte Versicherung einzahlen, bei der Krankenversicherung wählen sie dagegen frei zwischen vielen verschiedenen gesetzlichen Kassen. Sie sollten diese Wahlfreiheit ausnutzen und deren Angebote gründlich vergleichen. Zum einen finden sich Leistungsunterschiede. Neben den gesetzlichen Pflichtleistungen dürfen Krankenkassen gewisse freiwillige Leistungen offerieren, zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheitsprogramme und homöopathische Behandlungen. Zum anderen differieren die Kosten. Finanzstarke Krankenkassen können in einem festgelegten Rahmen Rückerstattungen überweisen. Ab 2015 erheben die Kassen zudem individuelle Zusatzbeiträge, sodass sich die Kosten zum Teil erheblich auseinanderentwickeln werden – was meinen Sie, wie ausreichend und kostengünstig sind Sie versichert?

Die Kfz-Haftpflicht für alle Fahrzeugbesitzer

Unter eine Versicherungspflicht fallen auch alle Kfz-Besitzer, sie müssen eine Kfz-Haftpflichtversicherung vorweisen. Diese Policen erhalten Verbraucher ausschließlich bei privaten Versicherungskonzernen, die sich hinsichtlich der Leistungen und der Kosten massiv unterscheiden. Bei den Leistungen interessiert vor allem die Höhe der Deckungssumme. Diese liegt bestenfalls deutlich über der gesetzlich fixierten Mindestdeckung von 7,5 Millionen Euro für Personenschäden und 1,12 Millionen für Sachschäden. Bei schweren Unfällen können diese Beiträge nicht ausreichen, auch wenn sie auf den ersten Blick hoch erscheinen. Die individuellen Kosten einer Versicherung lassen sich nur mit einem gründlichen Versicherungsvergleich herausfinden. Sie basieren auf Aspekten wie Fahrzeugtyp und Wohnort. Wer diese Daten in einen Vergleichsrechner eingibt, erhält seine persönlichen Prämien bei vielen verschiedenen Versicherern angezeigt. Nutzer werden feststellen, welches enorme Einsparpotenzial sie realisieren können. Ein solcher Vergleich macht sich bezahlt, auch für alle, die bereits über eine Kfz-Haftpflichtversicherung verfügen: Sie können jedes Jahr zum Stichtag 30. November ihre bisher teure Police kündigen und einen Monat später zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

Weitere Versicherungen sinnvoll

Verbraucher sollten sich aber nicht nur mit verpflichtenden Policen beschäftigen, sondern auch mit freiwilligen Policen. So empfiehlt sich eine private Haftpflichtversicherung, die vor großen finanziellen Risiken bewahrt. Ebenfalls ratsam: eine Berufsunfähigkeitsversicherung. BU-Versicherer zahlen eine monatliche Rente, wenn Versicherte aufgrund einer Erkrankung oder einer Verletzung ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Bild: Thinkstock, 475746367, iStock, filmfoto

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