Warum Exchange Traded Funds vom Wert des Index‘ abweichen

Berlin – Börsengehandelte Investmentfonds entwickeln sich nicht immer genau so wie der Börsenindex, den sie abbilden. Für diese Abweichungen der auch Exchange Traded Funds (ETF) genanntem Fonds sind verschiedene Faktoren verantwortlich.

Oft sei die Abweichung auf die Quellensteuer zurückzuführen, erklärt Yann Stoffel, Projektleiter bei der Stiftung Warentest. Die Dividenden des Index‘ müssen versteuert werden, deshalb fallen sie oft etwas niedriger aus. Einige ETF orientieren sich jedoch an einem sogenannten Net-Return-Index. Dabei werden die Steuern vorab kalkuliert. Da diese Kalkulation nie exakt zutrifft, kann ein ETF sogar leicht über dem Index liegen. In der Regel liegen die Abweichungen aber bei maximal 0,1 Prozent, erläutert Stoffel und rät: «Bei großen Unterschieden sollte man lieber den Fonds wechseln.»

Auch der Zeitpunkt der Berechnung kann ein Grund für Abweichungen sein. Europäische ETF werden meist zu einer anderen Zeit berechnet als Indizes in den USA. Das hat weitere Auswirkungen: Durch den Zeitunterschied wird der ETF dann oft mit einem etwas anderen Wechselkurs umgerechnet als der Index.

Hinzu kommt: ETFs bilden meist nur einen Teil der Aktien ab. Das gilt insbesondere für sehr große Indizes. «Bei einem Index mit 9000 Aktien versucht der ETF den Kurs mit nur etwa 900 Aktien deckungsgleich abzubilden», erklärt Stoffel. Dadurch kann ein ETF teils schlechter, manchmal aber auch besser abschneiden als der zugrundeliegende Index. Stoffel empfiehlt, in ETF zu investieren, die nah am Index liegen.

Fotocredits: Frank Rumpenhorst
(dpa/tmn)

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