Warum der Aktienkurs nach einer Dividendenzahlung sinkt

Düsseldorf – Aktiengesellschaften schütten in diesem Jahr so viel Dividenden aus wie noch nie zuvor. Voraussichtlich 57 Milliarden Euro an Dividenden fließen in diesem Jahr an die Aktionäre.

Damit wird die bisherige Bestmarke aus 2018 um 6,6 Prozent übertroffen, wie die Dividendenstudie des isf Institute for Strategic Finance der FOM Hochschule und der DSW Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) zeigt, die nun vorgestellt wurde.

Über die Höhe der Dividende wird auf der Hauptversammlung entschieden. Die Auszahlung erfolgt in der Regel wenige Tage später. Interessant zu beobachten: Nach der Zahlung der Dividende sinkt der Kurs der Aktie.

Der Grund dafür ist aber einfach: Das jeweilige Papier wird nach der Ausschüttung «ex Dividende» gehandelt, erklärt die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in Düsseldorf. Das bedeutet, die Höhe der Dividende ist vom Aktienwert abgezogen worden.

Ein Beispiel: Der Aktienkurs liegt bei 40 Euro. Die Dividende pro Aktie liegt bei 1,50 Euro. Dann sinkt der Kurs nach der Ausschüttung auf 38,50 Euro. Wenn die Geschäftsaussichten für das Unternehmen aber gut sind, sind die Abschläge in der Regel schnell wieder aufgeholt.

Viele Anleger halten gezielt nach hohen Dividendenrenditen Ausschau. Das ist aber unter Umständen ein Fehler. Denn die Dividendenrendite – also das Verhältnis von Ausschüttung und Kurs – ist immer nur eine Momentaufnahme.

Steigende Dividendenrenditen können zwei Gründe haben: Eine Erhöhung des erwarteten Gewinns oder fallende Aktienkurse. Insofern können hohe Dividendenrenditen auch Vorboten für schlechte Zeiten sein.

Fotocredits: Andrea Warnecke
(dpa/tmn)

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