Verbraucherschutz – Instanz zwischen Wirtschaft und Bürger

Eine Reihe von Lebensmittelskandalen verunsicherten in den vergangenen Jahren die Verbraucher. Sie fordern eine stärkere Kontrolle der Erzeuger und Händler. Die Politik reagiert mit Verordnungen und Gesetzen, das ehemalige Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde zum Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.

Muss der Verbraucher geschützt werden?

Die Politiker gehen davon aus, dass der Verbraucher, also der Konsument aller Produkte und Dienstleistungen, dem Anbieter in jedem Fall unterlegen ist. Ihm fehlen wichtige Informationen, er kann nicht über das nötige Fachwissen über jedes einzelne Konsumgut verfügen. Auf der anderen Seite haben die Lebensmittelskandale dazu geführt, dass die Bürger nicht mehr darauf vertrauen, dass staatliche Kontrollen den Konsumenten sicher vor gesundheitlich bedenklichen Produkten schützen. Sie sind zunehmend kritischer geworden und bemühen sich aktiv um Informationen, sie wollen keine unmündigen Verbraucher sein. In diesem Bemühen werden sie von verschiedenen Organisationen unterstützt, die sich den Verbraucherschutz auf die Fahnen geschrieben haben. Die Stiftung Warentest und die Verbraucherzentralen in den verschiedenen Orten arbeiten im öffentlichen Auftrag und werden mit Steuermitteln gefördert. Gemeinnützige Organisationen wie die „Verbraucherinitiative“ und „Foodwatch“ sind von kritischen Verbraucherinnen und Verbrauchern ins Leben gerufen worden. Schon lange geht es nicht mehr nur um Lebensmittel, alle Produkte und Dienstleistungen werden systematisch auf den Prüfstand gestellt und bewertet, irreführende Werbung wird entlarvt oder es wird vor so genannten Mogelpackungen gewarnt.

Verbraucherschutz als Mittler zwischen Anbieter und Konsument

Für den einzelnen Konsumenten ist es schwer, sich zu informieren oder seine Rechte gegenüber einem Hersteller durchzusetzen. Die verschiedenen Verbraucherschutzorganisationen stärken die Position der Verbraucher enorm. Trotzdem erkennen die Vertreter der Wirtschaft inzwischen an, dass der Verbraucherschutz auch für den Hersteller etwas Positives sein kann. Ein gutes Testurteil der Stiftung Warentest ist ein Qualitätssiegel, das vom Konsumenten stark wahrgenommen und akzeptiert wird. Die Beschwerden der Verbraucher gelangen über die Organisationen zu den Herstellern und führen zur Verbesserung der Produkte und Dienstleistungen. Der Verbraucherschutz fördert die Kommunikation zwischen beiden Seiten und nutzt darum nicht nur dem Verbraucher.