Überschuldung: Immer mehr Deutsche stecken in der Schuldenfalle

Die Schuldensituation der deutschen Haushalte verschärft sich, wie der „Überschuldungsreport“ des Instituts für Finanzdienstleistungen (IFF) in Hamburg ermittelt hat. Als Ursache wurde dafür weniger der übermäßige Konsum festgestellt, sondern insbesondere der Verlust der Arbeit, die Trennung oder eine schwere Krankheit spielen die entscheidenden Rollen.

Nebenkosten der Gläubiger fallen unterschiedlich ins Gewicht

Die Initiatoren der Studie haben erstmalig die Hauptforderungen, die die Haushalte zu stemmen haben, getrennt von den anfallenden Nebenkosten erfasst. Demnach müssen für Verzugszinsen rund zehn Prozent und für die Betreibungskosten rund acht Prozent auf die Schulden aufgeschlagen werden. Die Höhe der durchschnittlichen Verbindlichkeiten stieg demnach von 32.631 Euro im Jahr 2012 auf 34.932 Euro im Jahr 2013. Kräftig schlagen laut der Studie die Telefonanbieter zu, die mit horrenden Zinsen und Anwaltskosten die Schulden noch in die Höhe treiben. Moderat fallen hingegen die Nebenkosten beim Staat und den Banken aus, die mit Abstand die größten Gläubiger sind. Mit durchschnittlichen Schulden in Höhe von 16.261 Euro beläuft sich der Anteil auf rund 47 Prozent.

Schuldenberatung in Anspruch nehmen

Wie die Studie weiter feststellt, treibt nicht mehr bevorzugt ein übermäßiger Konsum die privaten Haushalte in die Schuldenfalle. In erster Linie sind kritische Lebensereignisse, wie zum Beispiel der Arbeitsplatzverlust, die Trennung vom Partner oder eine langwierige Erkrankung, zu nennen. In diesen Fällen hilft der Weg zu einer professionellen Schuldenberatung, denn die Betroffenen sind meist nicht mehr in der Lage, sich konstruktiv mit ihrer Situation auseinanderzusetzen. Hilfe finden Sie zum Beispiel auf schuldendirekthilfe.de. Ein erster Schritt ist die genaue Aufstellung der Verbindlichkeiten, um im Verhältnis zum realistisch zu erzielenden Einkommen eine geeignete Strategie zur Entschuldung zu entwickeln. In vielen Fällen hilft die konsequente Ratenzahlung, auf die sich viele Gläubiger nach Intervention durch die Schuldenberatung einlassen. Ist dieses Unterfangen aussichtslos, bleibt die Privatinsolvenz, um sich aus der Schuldenfalle zu befreien.

Schuldenfalle – Aktion notwendig

Die Studie des Institutes für Finanzdienstleistungen (IFF) belegt eindeutig, dass kritische Lebensereignisse die häufigsten Ursachen für eine Überschuldung darstellen. Mit professioneller Unterstützung sollten Betroffene sich der fatalen Situation stellen, um geeignete Strategien zu erarbeiten. Das können Ratenzahlungsvereinbarungen oder Vergleiche mit den Gläubigern sein. Im Ernstfall hilft eine Privatinsolvenz, um die Restschuld erlassen zu bekommen.