Zum Ende des Jahres sind die Zinsen für Tagesgeldkonten weiter im freien Fall. Einige deutsche Geldinstitute haben das Tagesgeld mittlerweile komplett oder zumindest vorübergehend aus ihren Portfolios gestrichen. Im benachbarten europäischen Ausland lassen sich allerdings mit der beliebten Anlageform noch einigermaßen rentable Renditen erwirtschaften.
Die meisten Angebote für Tagesgeld liegen mittlerweile unter 2 Prozent
Im Dezember 2012 ist die Zahl der Anbieter, die für Tagesgeldkonten mehr als 2 Prozent Zinsen zahlen weiter abgesunken. Dies sind weitestgehend Banken aus dem europäischen Ausland, die deutsche Filialen betreiben. Vier Anbieter stammen aus den Niederlanden, zwei aus der Türkei, eine weitere Bank aus Luxemburg und ein Kreditinstitut aus Deutschland. Mehr als 70 Anbieter liegen mittlerweile bei circa 1,75 Prozent aber auch schon weit darunter. Viele Anleger werden von den ausländischen Banken mit den etwas höheren Zinsen angelockt. Ein genauer Vergleich der Banken ist trotzdem anzuraten. Oft wird das angelegte Kapital nur quartalsmäßig oder jährlich verzinst. Die angegebenen Zinsen sind zudem oft an Mindesteinlagensummen gebunden. Wer im Ausland anlegt, sollte unbedingt auf den Einlagensicherungsfonds achten. Anders als in Deutschland werden die Geldanlagen nur bis zu 100.000 Euro gesichert. Wer Summen anlegt die über dieser Summe liegen sollte sein Kapital daher nach Möglichkeit splitten.
Wenn die Inflationsrate fällt, steigen die Renditen beim Tagesgeld
Die Inflationsrate ist seit November 2010 das erste Mal wieder auf 2,2 Prozent gesunken. Dies ist der Durchschnittswert für den Europäischen Wirtschaftsraum. Für Deutschland wird derzeit eine Teuerungsrate von 2 Prozent berechnet. Da Experten von einer weiteren Senkung der Inflationsrate unter 2 Prozent ausgehen, kann die Anlage in Tagesgeld wieder rentabler werden. Allerdings müssen, um die Inflationsrate aufzufangen, Angebote gewählt werden die über dieser Rate liegen. Zudem können nur Angebote mit monatlicher Verzinsung eine einigermaßen wirtschaftliche Rendite erzielen. Durch die monatliche Verzinsung kommt der sogenannte Zinseszinseffekt zustande der bei einer einmaligen Verzinsung zum Jahresende leider ausbleibt.
Anleger, die auf eine Besserung warten werden wahrscheinlich enttäuscht
Wer sein Kapital zu Hause deponiert und auf höhere Zinsen bei Sparprodukten wartet, wird gleich doppelt bestraft. Zum einen verliert das Geld trotzdem immer weiter an Wert, zum anderen werden daheim gar keine Zinsen erwirtschaftet. Mit einer rapiden Erhöhung der Zinsen, vor allem bei Tagesgeldkonten ist auch in den kommenden Monaten nicht zu rechnen.