Tagesgeld und Festgeld sind beides sichere Formen der Geldanlage. Sie unterscheiden sich aber im Punkt der Flexibilität. Tagesgeld ist täglich verfügbar, an Festgeld kommen Sie während der Laufzeit nicht heran. Deswegen will die Anlage gut überlegt sein.
Die Frage der Laufzeit
Bei Ihrer Finanzplanung sollten Sie immer berücksichtigen, dass Sie eine ausreichende Flexibilität haben. Wenn Sie mit unerwarteten Rechnungen konfrontiert sind, sollten Sie genügend Liquidität haben, um diese bezahlen zu können. Ein kaputtes Auto oder eine hohe Nebenkostenabrechnung sind Paradebeispiele für solche Situationen. Sollten Sie diese nicht begleichen können, müssen Sie eventuell gar einen Kredit aufnehmen. Zugleich sollten Sie Geld aber auch nicht unverzinst auf einem Girokonto liegen lassen: Das ist ein bloßes Geschenk für Ihre Bank. Eine bessere Alternative ist ein Tagesgeldkonto, auf dem Sie attraktive Zinsen erhalten und zugleich die volle Flexibilität behalten. Haben Sie auf diese Weise genug Geld für eventuelle Notfälle gesichert, sollten Sie bei darüber hinausgehenden Beträgen aber über Festgeld nachdenken. Dort sind Sie zwar an die Laufzeit gebunden, zugleich bekommen Sie dafür aber auch eine höhere Verzinsung. Wenn Sie sich für Festgeld entscheiden, müssen Sie wiederum die exakte Laufzeit bestimmen: Die beträgt mindestens einen Monat und kann bis zu zehn Jahre dauern. Je länger der Zeitraum ist, desto höher ist die Verzinsung.
Die Zinsentwicklung beachten
Bei der Wahl der Anlageart sollten Sie zudem Ihre finanziellen Vorteile bedenken. Zinsen sind in steter Bewegung, die Europäische Zentralbank gibt auf dem Hintergrund der wirtschaftlichen Gesamtsituation regelmäßig die Richtung vor. Über längere Zeitspannen sind erhebliche Unterschiede festzustellen. Festgeld über mehrere Jahre sollten Sie deshalb nur dann in Betracht ziehen, wenn die Zinsen für entsprechende Anlagen momentan hoch sind und Zinsanstiege in naher Zukunft auszuschließen sind. Andernfalls kann es nämlich sein, dass Sie Ihr Kapital bei immer besser werdenden Konditionen für lange Zeit binden. Prognosen über die künftige Zinsentwicklung können Sie der Fachpresse entnehmen. Oftmals können Sie es am Zinsniveau aber auch selbst ablesen. Momentan sind die Zinsen zum Beispiel so gering, dass Sie kaum geringer sein können. Aller Erfahrung nach werden Sie irgendwann wieder ansteigen. Tagesgeld oder kurzfristige Festgelder sind deshalb empfehlenswert. Steigen die Zinsen wieder, können Sie auf dem dann höheren Niveau langjährige Festgelder abschließen. Bei der Beurteilung der Attraktivität eines Zinssatzes sollten Sie immer die Inflationsrate zum Vergleich heranziehen: Liegt der Zins unter der Preissteigerungsrate, verliert Ihr Kapital an Wert. Das sollten Sie möglichst meiden. Schließlich gilt aber immer, sowohl beim Tagesgeld als auch beim Festgeld: Vergleichen Sie die Konditionen der Banken! Es gibt erhebliche Unterschiede. Bei manchen Instituten sind die Zinsen für Tagesgeld höher als für zehn Jahre angelegtes Festgeld bei anderen Banken. Vergleichen lohnt also.
Die persönliche Finanzplanung und die Suche nach bestmöglicher Anlage
Tagesgeld ist eine gute Möglichkeit, um attraktive Verzinsung sowie volle Flexibilität miteinander zu verbinden. Haben Sie aber Geldbeträge über den eventuellen Bedarf im Notfall, sollten Sie langjährige Festgelder erwägen. Diese sind höher verzinst. Sie sollten entsprechende Verträge aber nur abschließen, wenn es momentan attraktive Zinsen gibt und es absehbar zu keinen Zinserhöhungen kommen wird.