Wer ein Tagesgeld-Konto in Österreich unterhält, muss auch die dort erzielten Zinsgewinne in Deutschland versteuern. Tagesgeld am deutschen Fiskus vorbei einzubeziehen, ist generell illegal. Lohnt es sich überhaupt, in Österreich ein Tagesgeld-Konto zu eröffnen?
Generell gibt es bei Tagesgeld in Österreich keine entscheidenden Vorteile gegenüber deutschem Tagesgeld. Denn die Zinsen für Tagesgeld orientieren sich in Österreich genauso am Geldmarkt und am EZB-Leitzins, wie die deutscher Banken. Einzelne Banken können zwar sehr unterschiedliche Zinsen für ihr Tagesgeld anbieten, innerhalb der Euro-Zone gibt es aber insgesamt keine beträchtlichen Zinsniveau-Unterschiede. Tagesgeld in Österreich stellt also keine wirkliche Anlagealternative dar.
Tagesgeld über Einlagensicherungsfonds gesichert
Gegen den Finanzplatz Österreich spricht zudem, dass der Finanzsektor Österreichs durch die Finanzkrise arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Seit Anfang der 1990er Jahre haben sich österreichische Kreditinstitute stark im ehemaligen Ostblock engagiert. Durch die Schieflage, in die Osteuropa im Zuge der Finanzkrise geraten ist, werden die Kredite, die Österreich dort vergeben hat, zunehmend als riskant eingestuft. Dennoch sind über den Einlagensicherungsfonds Einlagen deutscher Sparer, beispielsweise in Form von Tagesgeld, gesichert.
Österreich früher wegen Nummernsparbücher beliebt
Als Land zur Geldanlage war Österreich in der Vergangenheit lange Zeit aufgrund seiner Nummernsparbücher bei Deutschen sehr beliebt. Dadurch dass man anonym Geld in der Alpenrepublik anlegen konnte, konnte man in Österreich sehr einfach Schwarzgeld unterbringen. Durch die überarbeitete EU-Gesetzgebung ist das anonyme Sparkonto aber nicht mehr erlaubt. Es bleibt somit das Tagesgeld in Österreich übrig, das aber keine entscheidenden Vorteile gegenüber deutschen Tagesgeld-Konten bietet (mehr zu Tagesgeld siehe hier).
Bildquelle: Pixabay, morfar, 1752433