Wer Immobilien erwirbt, tut dies in erster Linie mit dem Hintergedanken, dass sie im Laufe der Jahre an Wert gewinnen und als Altersabsicherung oder auch Erwerbsquelle dienen. Dabei spielt es erst mal keine Rolle, ob man sich in Form einer Fondsbeteiligung oder auch als Eigentümer zum Kauf von Häusern oder Mietwohnungen entschließt. In beiden Fällen befindet man sich in Gesellschaft mit professionellen Investoren, welche den Objekten, die sie erwerben, keinen ideellen Wert beimessen. Ihnen dienen sie als bloße Investitionsziele, mithilfe welcher sie ihren Geschäftspartnern und Kunden hohe Rendite und Erlöse versprechen.
Problematisch wird diese Gesellschaft für den Eigenheimbesitzer erst dann, wenn er in Zahlungsrückstände gerät und/oder seine Hausbank keinen Wert auf Kundenpflege legt. Dann kann es, wie jüngst von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen veröffentlicht, zu plötzlichen fristlosen Kündigungen der Kredite kommen. Im Hintergrund stehen oft Kreditfonds, welche den Sparkassen Kredite von säumigen Kunden für einen Bruchteil des eigentlichen Werts abkaufen, den Eigentümern kündigen und die Immobilie mit großem Gewinn verkaufen. Dabei gewinnen die Banken, welche zumindest einen Teil des Kredits zurückbekommen und sich Zwangsversteigerungen ersparen, wie auch die Investoren des Kreditfonds und die Gesellschaft, welche den Fonds anbietet. Verlieren jedoch tun die Eigenheimbesitzer, die unvermittelt mit einem hohen Schuldenberg auf der Straße stehen.
Auch wenn es in Deutschland so etwas wie SubPrime- also billige Kredite trotz fehlender Bonität, nicht gibt und die Kreditvergabe sehr viel konservativer ist, platzen nicht wenige Immobilienfinanzierungen, weil auch institutionelle Investoren den Immobilienmarkt und genauer noch die Kreditvergabe für Bauvorhaben als neuen Quell spekulativer Investitionen entdeckt haben. Genauso in Bewegung wie die anfängliche Kreditvergabe ist auch der Markt rund um die Anschlussfinanzierung nach Ablauf der Zinsgarantie-Frist. Auch hier wurden Fonds aufgesetzt, die zwar günstige Zinssätze anbieten, deren Teilhaber jedoch ihren Gewinn aus der Spekulation auf die Kreditnehmer-Insolvenz und spätere gewinnträchtige Veräußerung des Objekts in Form von Zwangsversteigerungen ziehen.