Dessau-Roßlau – Wirksam ist es – aber auch gesundheitsschädlich? Um das Herbizid Glyphosat streiten Experten, in den USA ringen Gerichte darum.
Verbraucher kommen mit dem Unkrautgift vor allem an zwei Stellen in Berührung: direkt im eigenen Garten und indirekt im Supermarkt. An beiden Stellen ist ein Verzicht möglich.
Im Garten:
Für den Hausgarten gibt es weiterhin Pflanzenschutzmittel, in denen Glyphosat steckt. Natur- und Verbraucherschützer raten grundsätzlich, darauf zu verzichten. Zumal sich Unkraut nicht so leicht ausbreiten kann, wenn Hobbygärtner regelmäßig den Boden hacken oder jäten.
Eine umweltfreundliche Methode zur Vorbeugung von Unkraut ist das Mulchen oder das Pflanzen von Bodendeckern. Beides bedeckt die Erde so dicht, dass Unkraut kein Raum zum Gedeihen bleibt.
Außerdem sind heimische Pflanzen, deren Wachstumsbedingungen auch zum gewählten Standort passen, grundsätzlich stärker und können Konkurrenten – wie Unkrautpflanzen es sind – eher unterdrücken.
Wer dennoch zu Unkrautvernichtungsmittel greift, findet auch Alternativen zu Produkten mit Glyphosat. Als «verhältnismäßig umweltverträglich» bezeichnet das Umweltbundesamt Produkte, die allein die natürlichen Wirkstoffe Essig- und Pelargonsäure enthalten.
Wichtig zu wissen: Auf befestigten und versiegelten Flächen dürfen keine Unkrautmittel verwendet werden, weder mit noch ohne Glyphosat. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro.
Beim Einkaufen:
Der Einsatz von Glyphosat ist in der Landwirtschaft weit verbreitet, Spuren des Wirkstoffs finden sich deshalb auch in Nahrungsmitteln – und zwar nicht nur in solchen, die direkt vom Feld kommen. Über Futtermittel kann es zum Beispiel auch ins Fleisch gelangen, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg. Auch in anderen Produkten wie Bier wurde schon Glyphosat entdeckt.
Eine relative Sicherheit vor dem Unkrautgift gibt es nur da, wo gar keine Herbizide zum Einsatz kommen – also bei Bio-Produkten. Selbst hier können der Wind oder Gewässer allerdings Glyphosat vom Nachbarfeld zu dem eines Bio-Bauern tragen.
Fotocredits: Patrick Pleul
(dpa/tmn)