Berlin – Die Suche nach dem richtigen Anwalt ist nicht leicht. Die Stiftung Warentest gibt Tipps, wie Verbraucher genau vorgehen können.
«Hilfe können Verbraucher unter anderem von ihrer Rechtsschutzversicherung bekommen», erklärt Michael Sittig von der Stiftung Warentest in Berlin. Denn oft arbeiten die Versicherungen mit bestimmten Anwaltskanzleien eng zusammen. Allerdings gilt in Deutschland das Recht auf freie Anwaltwahl. Das heißt: «Sie können sich den Anwalt ihres Vertrauens auch selbst suchen.»
Und das ist gar nicht so kompliziert, wie es zunächst erscheint. Wer noch nie etwas mit Rechtsanwälten zu tun hatte, kann sich zunächst im Familien- und Freundeskreis umhören. «Allerdings sollten Sie hierbei immer beachten, dass die Empfehlung auch das entsprechende Fachgebiet betreut.» Denn für verschiedene Rechtsgebiete wie Arbeits- oder Mietrecht gibt es Fachanwälte.
Wer bei Familie und Freunden nicht weiterkommt, kann im Internet suchen. Neben der Abfrage über Suchmaschinen gibt es Portale zum Beispiel vom
Deutschen Anwaltverein (DAV) oder der
Bundesrechtsanwaltskammer. Hier können Mandanten gezielt nach Experten in der Nähe suchen. Hilfreich können sogenannte Legal-Tech-Portale sein, die für ganz spezielle Fragen tätig werden, etwa Fluggastrechte. In diesem Fall haben Verbraucher aber nicht immer Kontakt mit einem Anwalt, weil das Portal die Abwicklung des Falles gegen Gebühr übernimmt.
Wichtig: «Fragen Sie bei der Terminvereinbarung mit dem Anwalt nach den Kosten», rät Sittig. Zwar können Anwälte für das erste Gespräch bis zu 190 Euro verlangen. «Oft ist der erste Termin aber kostenlos.» Damit der Anwalt sich einen guten Überblick über das rechtliche Problem machen kann, sollten Mandanten auf jeden Fall alle wichtigen Unterlagen mitbringen. «Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen haben, sollten Sie auch den Vertrag mitbringen.» Denn nicht jeder Rechtsstreit wird von der Police abgedeckt.
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(dpa/tmn)