Sie führen ein eigenes Dasein jenseits des offiziellen Bankensektors – die Schattenbanken. Darunter werden Finanzakteure verstanden, die ähnliche Funktionen wie Kreditinstitute haben, aber keine Banken sind und sich damit bislang weitgehend der Bankenaufsicht entziehen konnten. Die EU-Kommission will das jetzt ändern.
Was sind Schattenbanken?
Der Begriff Schattenbank ist nicht klar definiert. Im Allgemeinen werden darunter Institutionen und Akteure an den Finanzmärkten verstanden, die wie Banken Gelder entgegennehmen, Fristen-, Liquiditäts- und Risikotransformation betreiben und Hebelgeschäfte tätigen. Typischerweise fallen darunter bestimmte Hedgefonds, Geldmarktfonds, Zweckgesellschaften sowie Wertpapierhäuser und Versicherer, die mit Krediten und Kreditgarantien handeln. Die Anzahl von Schattenbanken wächst. Man schätzt, dass ihr Geschäftsvolumen inzwischen dem des regulären Bankensektors entspricht.
Geldmarktfonds regulieren
Die EU-Kommission hat jetzt angekündigt, Schattenbanken stärker regulieren zu wollen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen vor allem Geldmarktfonds. Dabei spielen die Erfahrungen der Finanzkrise eine wichtige Rolle: Etliche Banken hatten seinerzeit Probleme, sich über Geldmarktfonds zu refinanzieren, da diese einem starken Kapitalabzug durch ängstliche Anleger unterworfen waren. Die EU-Kommission zielt auf eine Stärkung der Kapitalbasis von Geldmarktfonds.
Nur ein erster Schritt
Die Bemühungen stehen noch am Anfang – die Regulierung von Geldmarktfonds kann nur ein erster Schritt sein. Nötig ist u.a. ein vollständiger Überblick über den Markt der Schattenbanken.