Die Riester-Rente als Zusatzmodell zur gesetzlichen Rentenversicherung lohnt sich für die Arbeitnehmer immer weniger: Die Zinsen sind zu niedrig, die Beiträge zu gering – und die Zuschüsse von Vater Staat werden nicht genügend ausgeschöpft.
Problem: Die niedrigen Zinsen
Die nach dem ehemaligen Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) benannte Riesterrente kommt nicht aus der Kritik: Eigentlich sollte sie helfen, das Sinken des Niveaus der gesetzlichen Rente auszugleichen, doch aufgrund des niedrigen Zinsniveaus lohnt sie sich immer weniger. Mittlerweile zahlen viele Arbeitnehmer immer weniger ein – oder in manchen Fällen sogar gar nichts mehr. Das hat zur Folge, dass sie keinen Anspruch mehr auf die volle Zulage in Höhe von 154 Euro haben. Als Folge werden die staatlichen Zuschüsse aufgrund dieser Entwicklung immer weniger ausgeschöpft: Bereits im Jahr 2013 haben Versicherte im Durchschnitt nach Zahlen der Deutschen Rentenversicherung lediglich 122,95 Euro Grundzulage erhalten – 2012 waren es noch 124,05 Euro. Der Grund hierfür: Viele Arbeitnehmer können nicht mehr genug Riester-Geld ansparen, um die volle Zulage zu bekommen.
Hohe Kosten schmälern die Rendite
Seit ihrer Einführung im Jahr 2002 sorgen Millionen von Bundesbürgern mit der Riester-Rente privat vor. Neben den niedrigen Zinsen schmälern auch hohe Vertriebs- und Abschlusskosten aus der Vergangenheit die Erträge aus den Riester-Verträgen. Das ist einer der Gründe, warum jeder fünfte der 16,5 Millionen Riester-Verträge ruhend gestellt wurde – in diese Sparverträge wird nichts mehr eingezahlt. Viele Geringverdiener, die in der Vergangenheit „geriestert“ haben, konnten irgendwann die monatlichen Beträge nicht mehr aufbringen – doch gerade sie sind es, die eine private Extra-Rente beim Austritt aus dem Erwerbstätigenalter dringend nötig hätten. Als Antwort auf diese Entwicklung hat die Bundesregierung in diesem Jahr eine Stärkung der Betriebsrenten beschlossen, damit diese Variante der betrieblichen Altersversorgung für wenig verdienende Arbeitnehmer attraktiver wird. Zukünftig sollen Arbeitgeber von ihrer Haftung für Betriebsrenten entbunden werden. Außerdem winken Geringverdienern staatliche Zuschüsse, wenn sie in eine Betriebsrente investieren.
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