Auch in diesem Jahr haben wieder viele Versicherte in der privaten Krankenversicherung die Mitteilung über Beitragserhöhungen zum Jahreswechsel erhalten. Bei einzelnen Versicherern und Tarifen fielen die Erhöhungen drastisch aus. Zweistellige prozentuale Veränderungen sind nicht selten. Mancher Versicherungsnehmer denkt an einen Wechsel. Doch der will gut überlegt sein.
Kapitalmarkt belastet
Ein wesentlicher Grund für die anstehenden Erhöhungen ist die Kapitalmarktlage. Die Krankenkassen legen die Gelder ihrer Versicherten an, sofern sie nicht für Leistungen benötigt werden. Damit werden vor allem Altersrückstellungen, die altersbedingte Beitragssteigerungen auffangen sollen, finanziert. Durch die niedrigen Zinsen fallen die Erträge aber immer geringer aus, die Versicherer müssen daher für Rückstellungen zunehmend auf höhere Beiträge zurückgreifen.
Wechsel innerhalb der Krankenkasse
Von starken Beitragserhöhungen Betroffene stehen vor einem Dilemma. Die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung ist praktisch ausgeschlossen. Und beim Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung können die Altersrückstellungen nicht mitgenommen werden. Unter dem Strich bedeutet das ein starkes Verlustgeschäft. Nur ein Wechsel innerhalb der Krankenkasse ist de facto sinnvoll. Hier können die Altersrückstellungen übertragen werden.
Tarife prüfen
Der Wechsel in einen günstigeren Tarif bei der gleichen Krankenkasse ist gesetzlich verankert. Paragraf 204 des Versicherungsvertragsgesetzes macht es möglich. Eine Prüfung der Versicherungstarife empfiehlt sich.
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