Preisniveau: Darum ist das Leben in Österreich teurer als in Deutschland

Vor zehn Jahren noch sah es gut aus für Österreich: Die Wirtschaft boomte und Finanzminister Karl-Heinz Grasser erklärte stolz das neue österreichische Wirtschaftswunder. Währenddessen  gab es beim Nachbarn Deutschland wenig Grund zum Feiern. Eine dauerhaft schwächelnde Wirtschaft lähmte das Land. Doch während sich Deutschland in den vergangenen Jahren vom Tief erholte, sind die fetten Jahre für Österreich erst einmal vorbei.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) prognostiziert für heuer ein Wachstum von mageren 1,5 Prozent. Der Wirtschaftsleistung steht eine Neuverschuldung von 2,7 Prozent gegenüber.

Österreicher arbeiten mehr für weniger Geld

Ein vollzeitbeschäftigter Österreicher kommt im Schnitt auf 38,8 Wochenstunden. In Deutschland sind es nur 37,7. Dafür bekommt der Österreicher aber weniger Geld. Eine Abgabenquote von 45,2 Prozent gegenüber 40,1 Prozent in Deutschland macht es möglich: 2476 Euro netto im Schnitt sind 230 Euro weniger, als der Deutsche für seine Arbeit am Ende eines Monats netto überwiesen bekommt. Wer jetzt denkt, dass die Lebenserhaltungskosten dafür in Österreich günstiger sind als in Deutschland, irrt. Deutschland, das laut der Studie schon um gut ein Drittel teurer ist als der Rest der Welt liegt „nur“ bei 35, 7 Prozent über dem Durchschnitt.

Nur wenige außereuropäische Länder sind teurer

Das Preisniveau in Österreich ist mit 40,6 Prozent über dem Durchschnitt von 179 untersuchten Ländern. Dies geht aus der Weltbankstudie International Comparison Program hervor. Nur wenige außereuropäische Länder sind teurer: Japan, Kanada und Australien. Die innereuropäischen Preisausreißer sind Dänemark (189,7 Prozent), Schweiz (117 Prozent) und Norwegen (108 Prozent). Bei den Lebensmittelpreisen ist Österreich gar EU-Spitze. Damit ein Österreicher den Wocheneinkauf finanzieren kann, muss er 216 Minuten gearbeitet haben. Der Deutsche hingegen nur 126 Minuten. Damit bei den hohen Lebenserhaltungskosten auch noch Vermögen aufgebaut werden kann – sei es durch klassische Sparprodukte oder Investments in Aktien – helfen Finanzberatungen  wie Swiss Life Select oder die klassische Hausbank ihren Kunden weiter.


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