Aufgrund ihres jahrhundertelangen Wirkens, teil im gleißenden Rampenlicht der Öffentlichkeit, haben es einige Stiftungen zu Berühmtheit gebracht.
Yale und Harvard für Bildung und Prestige
Wer hat noch nicht von den nordamerikanischen Eliteuniversitäten Harvard und Yale gehört? Beides sind Stiftungen. Nicht nur garantiert ein Abschluss an diesen Universitäten den Eintritt in die höheren Ebenen von Finanzen, Politik und Wirtschaft, die Stiftungen sind auch für ihren besonders kalkulierten Umgang mit ihrem Vermögen bekannt. Beide Stiftungen erzielen kontinuierlich hohe Renditen und die Universitäten gehören zu den reichsten der Welt.
Eduard und Julie Pfeiffer für das Volk
Eine der nobelsten deutschen Stiftunge wurde 1917 vom Stuttgarter Ehepaar Eduard und Julie Pfeiffer ins Leben gerufen. Das kinderlose Ehepaar vererbte der Eduard Pfeiffer Stiftung sein gesamtes Vermögen und verfügte, dieses solle zum Abbau der sozialen Spannungen und Gegensätze, zur Förderung der Volksbildung und zur Verbesserung der medizinischen Verhältnisse für das Volk eingesetzt werden. Eduard Pfeiffer hatte sich zeitlebens stark sozial und politisch engagiert, Altbausanierungen und sozialen Wohnungsbau finanziert.
Robert Bosch für Arbeiterrechte und Medizin
Der bekannte Kämpfer gegen Antisemitismus Robert Bosch wurde bei einer persönlichen Begegnung mit Adolf Hitler 1933 in seiner Haltung bestätigt. Boschs ungewöhnliche und fortschrittliche Meinung zur Weltwirtschaft und die Einführung des 8-Stunden-Tages in seinen Fabriken, mit Aussicht auf einen 6-Stunden-Tag, waren damals und sind noch heute revolutionär. Die 1964 entstandene Robert-Bosch-Stiftung unterhält Krankenhäuser und setzt sich für gemeinnützige und soziale Zwecke ein.
Alfred Nobel für Frieden, Literatur und Wissenschaft
Die weltweit vielleicht bekannteste Stiftung ist die des Erfinders Alfred Nobel. Zum Bekanntheitsgrad hat sicherlich beigetragen, dass die Preise, die diese Stiftung seit dem Jahr 1901 für überragende Leistungen auf den Gebieten der Wissenschaften Chemie, Physik und Medizin sowie der Literatur vergibt, Nobelpreis heißen. Seit 1969 gibt es außerdem einen Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften. Nobelpreise gibt es ebenfalls für Menschen und Organisationen, die sich für den Frieden in besonderer Weise einsetzen. Dies können Politiker ebenso sein wie Privatpersonen. In der langen Liste der Nobelpreisträger befinden sich so bekannte Namen wie Günter Grass, der den Nobelpreis für Literatur 1999 entgegennehmen konnte, und Albert Einstein, der 1921 für seine Leistungen auf dem Gebiet der Physik geehrt wurde. Der Nobelpreis derselben Kategorie kann an mehrere Personen gleichzeitig gehen. Ebenso geschieht es, dass in einer Kategorie in einem Jahr gelegentlich niemand geehrt wird. In den Weltkriegsjahren 1939 bis 1943 wurde kein Friedensnobelpreis vergeben, und das fünf Jahre in Folge. Jury in Sachen Nobelpreis sind, neben dem Nobelpreiskomitee, die Schwedische Akademie, die Schwedische Akademie der Wissenschaften und das Karolinska-Institut. Damit ist der Nobelpreis komplett eine schwedische Angelegenheit.
Von allen Nobelpreisen ist es der Preis für die Bemühungen um den Weltfrieden, der das meiste öffentliche Interesse bündelt. Die Juroren der Alfred Nobel Stiftung schrecken nicht vor Entscheidungen zurück, die Staub aufwirbeln. 2009 sorgte die Vergabe des Friedensnobelpreises an den amerikanischen Präsidenten Barack Obama für hoch temperierte Diskussionen. 2010 war es die Vergabe des Friedensnobelpreises an den inhaftierten chinesischen Aktivisten Liu Xiaobo, die die Offentlichkeit polarisierte. Debattenstoff war unter anderem, ob ein Häftling den Friedensnobelpreis erhalten sollte.