Mit Sicherheit notwendig: Das Gefahrstoffmanagement in Unternehmen

In vielen Betrieben wird mit Stoffen gearbeitet, die eine Gefahr für die Mitarbeiter und eine potenzielle Umweltbelastung darstellen. Bei ihnen handelt es sich um Luftschadstoffe, Sprengstoffe sowie entzündliche und brandfördernde Stoffe.

Ein professionelles Gefahrstoffmanagement regelt den sicheren Umgang mit diesen Chemikalien und beugt so Unfällen in der Werkshalle vor. Es besteht im Wesentlichen aus der Gefährdungsbeurteilung, den Betriebsanweisungen und dem Gefahrstoffrecht. Bei der Umsetzung des Gefahrstoffmanagements nutzen Arbeitsschützer in den Unternehmen oft spezialisierte Software, die ihnen ihre Arbeit erleichtert.

Die Betriebsanweisung für Gefahrenstoffe

Betriebsanweisungen für den Umgang mit Gefahrenstoffen sollen sicherstellen, dass die Entnahme, Entsorgung, Kennzeichnung, Lagerung und der Transport der Stoffe den geltenden Vorschriften entsprechend gehandhabt wird. Sie sind zentraler Bestandteil des Gefahrstoffmanagements in den Unternehmen. Dabei müssen sie inhaltlich einer zuvor durchgeführten Gefährdungsbeurteilung entsprechen. Mit ihr werden Belastungen und Gefährdungen am Arbeitsplatz festgestellt und geeignete Schutzmaßnahmen definiert.

Laut § 14 der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, für jeden im Betrieb vorhandenen Gefahrstoff eine Betriebsanweisung bereitzustellen. Das gilt sowohl für Stoffe, die existieren als auch für solche, die während des Arbeitsprozesses entstehen.

Die Betriebsanweisungen dienen zur Unterrichtung und Unterweisung von Arbeitnehmern, die mit diesen Gefahrstoffen arbeiten. Die Geschäftsführung muss sie jedem dieser Mitarbeiter zu Beginn der Tätigkeit aushändigen. Kommt es zu Änderungen beim Umgang mit den Gefahrenstoffen, muss die entsprechende Betriebsanweisung inhaltlich zeitnah angepasst werden.

IT-Software für den Arbeitsschutz – mit modularen Lösungen fürs Gefahrstoffmanagement

Arbeitsschützer greifen immer öfter auf spezielle Softwareprogramme zurück, die modular aufgebaut sind und ihnen bei ihren täglichen Aufgaben helfen. Die Programme lassen sich dabei individuell konfigurieren. Module fürs Gefahrstoffmanagement beinhalten alle wichtigen Infos über die verschiedenen Gefahrenstoffe – von der Bezeichnung über weitere chemische Daten bis hin zur Gefahreneinstufung.

Oft sind bereits ganze Gefahrstoffverzeichnisse enthalten und können bei Bedarf mit weiteren ergänzt werden. Zu den wichtigsten Verzeichnissen zählen das Gefahrstoff-Informationssystem GISBAU, die Gefahrstoffdatenbank der Länder, das Gefahrstoff-Informationssystem der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, das Gefahrstoff-Informationssystem GisChem und die Isi-Datenbank.

Übrigens: Häufig können Anwender Gefahrstoffmanagement-Software kostenlos testen, bevor sie sich für eine der spezialisierten IT-Lösungen entscheiden.

Gefahrstoffrecht: Alle Regeln unter einem Dach

Das Gefahrstoffrecht umfasst als Oberbegriff alle Regelungen, Verordnungen und Vorschriften, die für Gefahrstoffe maßgeblich sind. Zu ihnen gehört zum Beispiel die Biostoffverordnung, die den Gesundheits- und Arbeitsschutz beim beruflichen Umgang mit Mikroorganismen gewährleistet.

Ein weiterer, wichtiger Baustein ist REACH – die EU-Verordnung für den sicheren Umgang mit Chemikalien. Sie sorgt europaweit für Einheitlichkeit beim Umgang mit Chemikalien, von der Einfuhr bis zum Verbot bestimmter Stoffe.

Mindestens ebenso wichtig für einen transparenten Umgang mit Gefahrstoffen ist das GHS. Die drei Buchstaben stehen für das global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen. Es besteht aus rot umrandeten Piktogrammen mit weißem Hintergrund, die den Umgang und den Handel mit den Stoffen sicherer und leichter machen sollen.

Bild: pixabay.com, 2679430, 13smok

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