Die Zahl der vergebenen Kredite ist in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Immer mehr Menschen nutzen einen Privatkredit, um sich einen teuren Traum zu erfüllen. Hoch ist die Zahlungsmoral, die meisten Kredite werden innerhalb der vereinbarten Laufzeit zurückgezahlt.
Damit aus dem Wunschkredit kein Albtraum wird, sollte sich die Höhe des Darlehens an den eigenen finanziellen Möglichkeiten orientieren. Doch wie hoch darf die maximale monatliche Belastung sein? Wie gestaltet sich die Rückzahlung im Detail. Die wichtigsten Fragen dazu beantwortet dieser Ratgeber.
Überblick über die Finanzen
Steht die Aufnahme eines Kredites – etwa bei der Baufinanzierung – im Raum, ist eine exakte Planung der Kredithöhe notwendig. Um Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden, ist ein genauer Überblick über die eigene finanzielle Situation erforderlich. Dabei spielen die regelmäßigen Lebenshaltungskosten eine Rolle. Sie sind entscheidend für die Bank bei Beantwortung der Frage, ob sie einen Kredit vergeben. Daneben spielt auch die Bonität bei Schufa und Co eine Rolle.
Wie hoch der Kredit maximal sein darf, hängt im Wesentlichen von den Einnahmen und Ausgaben eines Haushaltes ab. Bei einer einfachen Berechnung ziehen die Banken oft die sogenannte Haushaltspauschale heran. Neben den festen Kosten für die Miete oder Unterhaltszahlungen addieren sie bei der ersten Person im Haushalt zwischen 600 und 800 Euro zu den Ausgaben. Für jede weitere Person werden bis zu 250 Euro hinzugerechnet. Die Gesamtkosten werden den Einnahmen gegenübergestellt. Aus der Differenz zwischen Einnahmen und festen Kosten plus Haushaltspauschale ergibt sich die maximale monatliche Belastung für einen Kredit.
Monatliche Rate berechnen
Bei der Tilgung eines Kredites spielen zwei Faktoren eine Rolle: die Höhe des aufgenommenen Darlehns und die Zinsen. Zusammen ergeben sie die Gesamtkosten für den Kredit, die der Kreditnehmer zu tragen hat. Die Differenz zwischen Kreditbetrag und Gesamtkosten wird als Zinsaufwand beschrieben. Wie hoch der Zinsaufwand im Detail ist, lässt sich mit dem Rechner für die Monatsrate ermitteln.
Der Tilgungsanteil bezeichnet den monatlichen Teil der Rate, mit der der Kredit zurückgezahlt wird. Hinzu kommt der Zinsanteil, den die Bank für die Vergabe erhält. Zusammen addiert ergibt sie monatliche Rate. Wie hoch der Zinsanteil bei der monatlichen Kreditrate ist, hängt von der Art der Tilgung ab.
Die Arten der Tilgung
Welche Art von Tilgung bei einem Kredit für Privatpersonen zur Anwendung kommt, hängt vom gewählten Kreditvertrag ab. Drei Arten sind üblich.
- Bei der Ratentilgung bleibt der Tilgungsanteil über die gesamte Laufzeit identisch. Der Zinsanteil sinkt über die gesamte Laufzeit. Die monatliche Gesamtbelastung sinkt dadurch ebenfalls. Je länger der Kredit abgezahlt wird, desto geringer wird die Belastung.
- Im Gegensatz dazu bleibt die monatliche Rate bei der Annuitätentilgung über die gesamte Laufzeit gleich. Der Zinsanteil sinkt monatlich, im gleichen Verhältnis steigt hingegen die Tilgungsrate. Die Zinsen werden monatlich auf den Restbetrag berechnet. Da dieser sinkt, sinkt auch der Zinsanteil.
- Bei der endfälligen Tilgung wird während der gesamten Laufzeit nur Zinsanteil bedient. Nach Ablauf des Kreditvertrages wird die gesamte Tilgungssumme auf einen Schlag fällig. Diese Form der Tilgung bietet sich an, wenn das benötigte Kapital für die Dauer der Laufzeit anderweitig gewinnbringend eingesetzt wird und zum Ende der Kreditlaufzeit zur Verfügung steht.
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