Angesichts der anhaltenden Verunsicherung durch die Eurokrise interessieren sich immer mehr Anleger für Sachwertanlagen. Neben Gold und Aktien stehen dabei vor allem Immobilien im Fokus.
Risiken mithilfe von „Betongold“ reduzieren
Immobilienanlagen stehen bei vielen Anlegern in dem Ruf, als „Betongold“ Sicherheit gegen Wertverluste durch Inflation zu bieten. Zudem unterliegen sie nicht den intensiven Wertschwankungen, die typisch für viele an der Börse gehandelte Wertpapiere sind. Haben sie den Eindruck, dass eine unsichere Zukunft vor ihnen liegt, dann investieren sie häufig verstärkt an den Immobilienmärkten – entweder durch Direkterwerb oder durch indirekte Immobilienanlagen. Ein wissenschaftliches Gutachten der IREBS International Real Estate Business School hat kürzlich zu der Frage Stellung genommen, ob indirekte Immobilienanlagen als Direktkäufe in der Lage sind, das Anlagerisiko zu reduzieren. Weitere Infos finden Sie hier.
Vielfalt wirkt stabilisierend – große volkswirtschaftliche Bedeutung
Eine der zentralen Aussagen des Gutachtens lautet, dass eine Vielfalt von unterschiedlichen Vehikeln zur indirekten Immobilienanlage eine stabilisierende Wirkung für die Immobilienmärkte hat. Doch Produkt ist nicht gleich Produkt: Aus Sicht von Anlegern kommt es dabei vor allem darauf an, dass eine hohe Vertriebsfähigkeit gegeben ist und dass der Vertrieb des betreffenden Produkts eine hohe Qualität aufweist. Der stabilisierende Effekt der unterschiedlichen indirekten Immobilienanlagen wird damit begründet, dass das Transaktionsverhalten ebenso wie der Zugang zu Eigenkapital im Bereich der einzelnen Vehikel nicht gleich laufe. Die Schwäche eines Instruments sei in den vergangenen Jahren zumindest teilweise durch die Stärke eines anderen kompensiert worden.
Großes Portfolio – großer Effekt
Auf der Ebene einer Volkswirtschaft können indirekte Immobilienanlagen also offenbar tatsächlich zu einer spürbaren Risikominderung beitragen. Um auch auf der Ebene eines einzelnen Anlegers derartige Effekte zu erzielen, bedarf es jedoch eines ausreichend großen Immobilienportfolios. Daraus leiten die Autoren des Gutachtens die Schlussfolgerung ab, dass Vehikel mit großen Portfolios, wie beispielsweise offene Immobilienfonds oder Immobilien AGs, entsprechend berücksichtigt und genutzt werden sollten.