Leider ist Sicherheit im Finanzgeschäft gleichbedeutend mit einem Verzicht auf hohe Gewinne. Bei fast allem, was als wertstabil und sicher gilt, heben sich die Renditen kaum von denen eines Sparbuches ab. Wer mehr will, muss meist auch mehr riskieren.
Nun gut, der Vergleich mit dem Sparbuch war vielleicht etwas übertrieben, aber Fakt ist, dass Sicherheit zu Lasten einer hohen Rendite geht.
Hedgefonds bieten höhere Gewinne aber damit natürlich auch ein höheres Maß an Risiko. Hierbei handelt es sich um Investmentfonds, die vor allem durch spekulative Anlagestrategien gekennzeichnet sind. Typisch ist hier der Einsatz von Derivaten oder Leerverkäufen aber auch über Fremdfinanzierungen versucht dieses Anlagenmodell höhere Renditen zu erzielen.
Bekannte Namen in diesem Segment sind beispielsweise die Quantums Funds oder Long-Term Capital Management, letzterer brach aber bereits 1998 zusammen und ist nicht gerade ein Beispiel für eine krisensichere Anlage.
Charakteristisch für Hedgefonds ist, dass sie meistens an Offshore-Finanzplätzen beheimatet sind und damit außerhalb der üblichen Rechtsnormen liegen. Auch dies erhöht das persönliche Risiko, denn sie unterliegen keinerlei Anlagerichtlinien.
Was sie dennoch so attraktiv macht, ist die Tatsache, dass sich mit ihnen auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten durch Anlagen in Währungen, Optionen, Aktien und Unternehmensanteilen jederzeit Gewinne erzielen lassen.
Privatanleger haben es dennoch relativ schwer, hier selbstständig einzusteigen, da das Gros des Marktes immer noch von den großen Kapitalinvestoren beherrscht wird. Der Einstieg in die gängigen Fonds ist oft nicht unter einem Kapitalbeitrag von 5.000 Euro zu machen. Interessanter sind für Einsteiger sicher die dynamischen Hedgefonds. Hier ist auch der Einstieg mit nur 100 Euro möglich. Die Laufzeiten betragen gemeinhin zwischen fünf und 20 Jahre. In seiner Kalkulation sollte man unbedingt nicht nur die Depotkosten bei den Banken seines Vertrauens sondern auch eine mögliche Agio des Emisionshauses einberechnen. Diese beträgt meist um die fünf Prozent.
Wie schon erwähnt ermöglichen Hedgefonds dennoch recht hohe Renditen. Da sie aber als unternehmerische Beteiligung mit allen Vorteilen und Risiken gelten, kann es im schlimmsten Fall zum Totalverlust kommen.
Als Bestandteil des eigenen Portfolio machen sie sicherlich Sinn, aber keinesfalls sollte man als Privatanleger seine ganze Kapitalanlage darauf ausrichten und schon gar nicht ohne professionelle Beratung.
Ich finde es schade, welche harten Restriktionen es in Deutschland für Single- und Dach-Hedgefonds gibt, sowohl bei der Anlage als auch beim Vertrieb. Ich denke der Deutsche sollte doch in der Lage sein, selbst zu entscheiden wo er sein Geld investiert und nicht von vorne rein eingeschränkt sein.