Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Bruchsal prognostiziert für das kommende Jahr ein Anwachsen der durchschnittlichen Kaufkraft pro Kopf um 586 Euro. Dies entspricht einer Steigerungsrate von rund 2,85 Prozent für das verfügbare Nettoeinkommen, das für den Konsum ausgegeben werden kann, wobei es nach wie vor ein starkes West-Ost-Gefälle geben wird.
Hamburg an erster Stelle bei Kaufkraft
Trotz des Wachsens der Kaufkraft sind erhebliche Unterschiede in den Regionen festzustellen, wie aus der Meldung der GfK hervorgeht. So führt Hamburg das Ranking als Bundesland mit der höchsten Kaufkraft an und wird gefolgt von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Der Landkreis Starnberg sticht wiederum mit 31.438 Euro pro Kopf aus dem Bundesdurchschnitt in Höhe von 21.179 Euro pro Kopf hervor, während die Einwohner von Görlitz in Sachsen mit durchschnittlich nur 16.030 Euro auskommen müssen. Aber selbst innerhalb der einzelnen Bundesländer gibt es große Unterschiede, wie die exakte Erhebung am Beispiel der Stadt Gießen im Vergleich zum Hochtaunuskreis, der ganze 10.500 Euro pro Kopf weniger zur Verfügung hat, verdeutlicht.
Was nach der Inflation übrig bleibt
Auch wenn die Steigerung der Kaufkraft rund 2,85 Prozent betragen soll, wird die Inflation einiges davon verzehren. Die aktuelle Teuerungsrate beträgt 1,7 Prozent, so dass der bereinigte Kaufkraftanstieg nur noch 1,1 Prozent ausmachen würde, bliebe Inflationsrate stabil. Da auf der anderen Seite bei den Löhnen keine gravierenden Steigerungen zu erwarten sind, bleibt nun abzuwarten, wie sich die bereits angekündigten Erhöhungen der Lebensmittelpreise auf die gesamte Preisentwicklung auswirken werden. Auch die GfK fügte einschränkend hinzu, dass nicht alle Bevölkerungsschichten an der positiven Entwicklung partizipieren könnten. Dazu ist das Wohlstandsgefälle zwischen alten und den neuen Bundesländern schon wegen der hohen Arbeitslosigkeit noch zu gravierend.
Mehr Kaufkraft im Jahr 2014 prognostiziert
Die Prognose der Gesellschaft für Konsum sieht für das kommende Jahr eine Kaufkraftsteigerung von 2,85 pro Kopf voraus. Allerdings schränken die Inflationsrate und kaum ansteigende Löhne die realistisch ansteigende Kaufkraft erheblich ein. Außerdem ist nach wie vor ein starkes West-Ost-Gefälle zu verzeichnen, so dass beispielsweise die Kaufkraft im Landkreis Starnberg doppelt so hoch ausfallen wird, wie dies in der Stadt Görlitz der Fall ist.