Berlin – Zinsen klingen nach Sicherheit. Denn schließlich bieten die regelmäßigen Zahlungen der Anbieter ein gewisses Maß an Verlässlichkeit. Allerdings sind nicht alle Zinsprodukte auch sicher, erklärt die Stiftung Warentest in der Zeitschrift «Finanztest» (Heft 1/2018).
Bei Anleihen oder Zertifikaten kann beispielsweise der Herausgeber pleite gehen. Grundsätzlich gilt: je höher die versprochene Rendite, desto höher das Risiko. Mehr Sicherheit bieten Tagesgeld- oder Festgeldkonto: Hier sind die Einlagen geschützt. Der Haken: Diese Produkte sind derzeit vergleichsweise niedrig verzinst. Wer sie aber mit den richtigen börsengehandelten Indexfonds kombiniert, kann trotzdem Rendite erwirtschaften. In einem Mischdepot aus Festgeldanlagen und Aktienfonds etwa können Anleger mit der richtigen Verteilung erreichen, dass das eingesetzte Kapital am Ende erhalten bleibt.
Ein Beispiel: Wer ein Festgeld für 1,75 Prozent mit einer Anlagedauer von zehn Jahren abschließt, kann seinem Garantiedepot laut «Finanztest» einen Aktienanteil von 15,9 Prozent beimischen. Der Zinsertrag des Festgeldes würde hier über die Laufzeit einen Totalverlust der Aktien ausgleichen. Wenn man davon ausgeht, dass der Aktienmarkt in dem Zeitraum nicht mehr als 50 Prozent verlieren wird, ist ein Aktienanteil von 27,5 Prozent vertretbar.
Bei weltweit anlegenden Indexfonds, etwa auf den MSCI World-Index, ist ein Totalverlust nach Ansicht der Experten eher unwahrscheinlich. Denn dazu müssten die Aktien aller großen Konzerne wertlos werden. Eine realistische Größe ist hingegen der größte Verlust, den der Weltaktienmarkt in den vergangenen knapp 50 Jahren erlitten hat – das waren rund 54 Prozent.
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(dpa/tmn)