Frauen sind in Führungsposition weiterhin unterrepräsentiert

Noch immer sind weibliche Führungskräfte in Spitzenpositionen nicht annähernd so häufig vertreten wie Männer.

Mehr weibliche Chefs in kleinen Betrieben und in Ostdeutschland

Das renommierte IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) hat in einer groß angelegten Untersuchung ermittelt, dass im Jahre 2012 nur 26 Prozent aller deutschen Top Management Positionen mit Frauen besetzt waren. Dabei sank diese Quote proportional zur Unternehmensgröße. Während kleine und mittlere Betriebe immerhin noch zu 28 Prozent eine weibliche Leitung hatten, waren es in Unternehmen mit 500 Beschäftigten und mehr nur 19 Prozent. In Ostdeutschland liegt der Frauenanteil an Führungspositionen auf allen Hierarchieebenen deutlich über den westdeutschen Quoten. Auf der zweiten Führungsebene ist er mit 46 Prozent sogar annähernd ausgeglichen. In obersten Führungspositionen arbeiten in Ostdeutschland immerhin mehr als 30 Prozent Frauen.

Ursachen für die geringe Anzahl weiblicher Führungskräfte

Mit diesen Zahlen hinkt Deutschland anderen europäischen Ländern deutlich hinterher. In Frankreich sind 39 Prozent aller Führungsstellen mit Frauen besetzt. Dabei besitzen junge Frauen in Deutschland durchaus das Potential für Spitzenpositionen. Hochschulabsolventinnen schneiden in vielen Fächern besser ab als ihre männlichen Kommilitonen. Und auch hervorragende Soft Skills, über die zahlreiche Frauen verfügen, gelten als elementares Rüstzeug, um die Herausforderungen für moderne Führungskräfte zu meistern. Experten sehen das Festhalten an tradierten Rollenbildern als Hauptursache für die geringe Anzahl an weiblichen Spitzenmanagern. Viele Frauen investieren auch heute noch mehr Engagement in ein harmonisches Familienleben beziehungsweise in eine funktionierende Partnerschaft als in ihre eigene Karriere. In dieser Hinsicht sind viele europäische Länder wesentlich weiter, in denen junge Frauen ohne Probleme beruflichen Erfolg und ein glückliches Privatleben miteinander vereinbaren.

Ein Umdenken ist dringend erforderlich

Auch vor dem Hintergrund des drohenden Fachkräftemangels kann die Wirtschaft nicht auf weibliche Führungskräfte verzichten. Junge Frauen sollten von ihren Vorgesetzten genauso wie von ihrem privaten Umfeld stärker ermutigt werden, berufliche Chancen nutzen und engagiert Führungsverantwortung übernehmen.

 

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