Die Finanztransaktionssteuer steht bereits seit Längerem auf der politischen Agenda. Trotz mancher Vorstöße konnte man sich allerdings auf europäischer Ebene bislang nicht auf deren Einführung einigen. Die sich abzeichnende schwarz-rote Koalition will sie jetzt durchsetzen. Dies gehört zu den ersten konkreten Ergebnissen der Koalitionsverhandlungen.
Ausgleich für Bankenrettung
Die Finanztransaktionssteuer ist vor allem als Beteiligung der Finanzindustrie an den umfangreichen Stützungsmaßnahmen im Zuge der Finanz- und Eurokrise gedacht. Viele Schieflagen waren nicht zuletzt durch überzogene Spekulationen von Banken entstanden. Mit der Finanztransaktionssteuer sollen nicht nur zusätzliche Einnahmen generiert werden, man hofft damit künftig auch Spekulationen an den Finanzmärkten bremsen zu können.
Auswirkungen treffen auch Verbraucher
Unter Experten ist die Finanztransaktionssteuer umstritten. Viele befürchten Ausweichreaktionen institutioneller Investoren hin zu steuergünstigeren Finanzplätzen und Überwälzungseffekte auf den privaten Verbraucher. Der wäre vielfach auch mittelbar betroffen, denn die Steuer würde den Anlageerfolg von Investmentfonds oder Lebensversicherungen beeinträchtigen. Je mehr Umschichtungen in einem Anlageportefeuille erfolgten, umso häufiger fiele die Steuer an.
Einführung auf breiter Basis angestrebt
Den Bekundungen der künftigen Koalitionspartner nach soll die Finanztransaktionssteuer auf eine möglichst breite Bemessungsgrundlage mit einem niedrigen Steuersatz gestellt werden. Im Gespräch sind 0,1 Prozent auf normale Wertpapiere und 0,01 Prozent auf Derivate.
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