Viele Gründungen scheitern nicht an fehlenden Ideen, sondern am fehlenden Kapital. Dabei gibt es eine Vielzahl an öffentlichen Förderprogrammen, die Existenzgründer zu besonders günstigen Konditionen unterstützen. Auch wer selbst nur beschränkte eigene Mittel in sein Vorhaben einbringt, kann mit Förderung ein solides finanzielles Fundament errichten.
Die wichtigsten Programme – ein Überblick
Auf Bundesebene ist vor allem die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Existenzgründungsprogramme zuständig. Auch auf Länderebene und zum Teil sogar auf kommunaler Ebene werden Existenzgründungen gefördert. Ein besonders wichtiges Programm bildet das ERP-Kapital für Gründung der KfW. Damit können Gründer ein sogenanntes nachrangiges Darlehen bis zu 500.000 Euro in Anspruch nehmen. Durch die Nachrangigkeit nimmt dieser Förderkredit eine Sonderstellung in der Finanzierung ein und wirkt wie Eigenkapital. Er erweitert die Finanzierungsspielräume, indem er mehr Kreditwürdigkeit schafft. Langfristige Darlehen stellen die Programme ERP-Gründerkredit Startgeld (bis 100.000 Euro) und ERP-Gründerkredit Universell (bis 10 Mio. Euro) zur Verfügung. Für Technologiegründungen gibt es darüber hinaus eine Reihe besonderer Programme. Für Gründungsberatung und -coaching existieren spezielle Zuschussprogramme. Zuschüsse werden auch über die Bundesagentur für Arbeit für Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit gewährt. Zuschüsse haben immer den Vorteil, dass sie – anders als Kredite – nicht zurückgezahlt werden müssen und so die Kapitalbasis stärken.
Was ist zu beachten?
Wer öffentliche Förderung und überhaupt Fremdmittel in Anspruch nehmen will, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört vor allem ein aussagekräftiger Business-Plan, in dem das Unternehmenskonzept in allen Facetten detailliert dargestellt wird. Besonders wichtig ist ein tragfähiger Finanzierungsplan. Bei den darlehensgestützten Programmen führt der Weg zur Beantragung generell über die Hausbank. Die KfW und Landesförderinstitute vergeben Kredite nämlich nicht direkt, sondern immer über die Banken. Oft stellt eine Gründungsfinanzierung eine Kombination aus den besonders zinsgünstigen Förderdarlehen, Zuschüssen und normalen Bankdarlehen dar. Die Bank sollte daher bei der Entwicklung eines Finanzierungskonzepts eine wichtige Rolle übernehmen.
Nähere Infos gibt es hier
Detaillierte Informationen zu Existenzgründungsförderung gibt es u.a. auf dem Internetportal der KfW und dem Existenzgründerportal des Bundeswirtschaftsministeriums. Hier können auch die aktuellen Konditionen der einzelnen Programme (Beträge, Laufzeiten, Zinssätze) ermittelt werden. Mit einem fundierten Konzept sollte der Gründung kein finanzielles Hindernis im Weg stehen.
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