Die Zahl der Anleger nimmt zu, die ihr Geld nicht ausschließlich unter Renditegesichtspunkten sondern auch nach ethischen, ökologischen und sozialen Kriterien investieren wollen. Entsprechende Fondsangebote gibt es bereits seit einigen Jahren. Ethische Fonds haben inzwischen ihr Nischendasein verlassen und sich zu einem interessanten Investment für breitere Anlegerkreise entwickelt. Der Markt wächst jährlich zweistellig und stetig.
Vielschichtiger Begriff mit Interpretationsspielraum
Was ein ethischer Fonds ist, lässt sich gar nicht so einfach beschreiben. Das zeigt schon die große Bandbreite an Namensbezeichnungen für diese Anlagen. Ethisch-ökologisch, Öko-, Sustainable, Nachhaltig, Grün, Green sind einige gängige Namenszusätze, die auf die besondere Ausrichtung hinweisen. Sie geben auch einen ersten Hinweis auf Anlageschwerpunkte. Eins ist fast allen ethischen Investmentfonds gemeinsam. Sie definieren sich nach dem Ausschlussprinzip. Das heißt, es wird explizit nicht in bestimmte, als kritisch gesehene Anlagen investiert. Das sind typischerweise Investments in Rüstungsfirmen, Atomenergie, Unternehmen, die Sozialstandards verletzen, emissionsintensive Industrien usw. Praktisch jeder ethische Fonds hat seine eigene Ausschlussdefinition. Das macht ethische Investmentfonds untereinander schwer vergleichbar.
Rendite und Ethik – kein Widerspruch
Noch vor wenigen Jahren galten ethische Investments vor allem als ein Feld für Idealisten. Wer sich hier engagierte, war bereit für den guten Zweck auf Rendite zu verzichten. Dieses Bild beginnt sich zu wandeln. Angesichts der inzwischen breiten Akzeptanz von Ökologie und Nachhaltigkeit in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft rechnen sich solche Investments inzwischen auch. Wer in ethische Investmentfonds investiert, muss also nicht zwangsläufig auf Rendite verzichten. Er darf allerdings auch keine Out-Performance erwarten. Untersuchungen zeigen dabei, dass ethische Fonds, die das Ausschlussprinzip eher weich definieren, tendenziell besser abschneiden als Fonds mit strikten Prinzipien. Das überrascht nicht, denn bei großzügigerer Auslegung ist das Anlagespektrum und die Chance zur Risikostreuung größer.
Auch klassische Anbieter haben Ethik-Fonds
Viel spricht dafür, dass der Markt für ethische Investmentfonds in den nächsten Jahren noch weiter wachsen wird. Wer in diesem Bereich investieren will, muss dabei nicht auf Nischenanbieter setzen. Inzwischen haben fast alle namhaften Investmentgesellschaften solche Fonds in ihrem Angebot. Ein Vergleich der Fonds empfiehlt sich aber auf jeden Fall. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf ihre Ausschlusskriterien, sondern auch auf die konkrete Anlagepolitik.