Die deutsche Bundesregierung erhofft sich bis zum Jahre 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen – abgesehen von der Tatsache, dass hierzulande bisher wenig Anreize zur Umsetzung der Pläne geschaffen werden, ist man in China derzeit schon etwas weiter: Gleich fünf Millionen Fahrzeuge sollen im gleichen Zeitraum in China unterwegs sein. Ein innovatives Schnellladenetz soll den Erfolg des Projekts sichern.
Schnellladenetz soll Elektroautos attraktiv machen
Derzeit gilt die Nutzung von Elektroautos für die breite Masse im Alltag als wenig praktikabel: Die Reichweiten sind vergleichsweise kurz; vor allem das Nachladen nimmt aber sehr viel Zeit in Anspruch. Genau hier setzt jetzt ein Gemeinschaftsunternehmen an, welches vom chinesischen Elektroautobauer BYD und Daimler gegründet wurde: Landesweit sollen bis Ende 2015 etwa 2000 Schnellladestationen errichtet werden. Zum Vergleich: Derzeit gibt es in China nur rund 300 öffentliche Zapfsäulen für Elektroautos. Parallel zu diesem Vorhaben wurde der neue Denza NEV präsentiert: Der auf der Mercedes B-Klasse basierende Kompaktwagen soll mit einer Akkuladung eine Reichweite von mehr als 200 km ermöglichen. Durch die Schnellladestationen können die Akkus der Fahrzeuge innerhalb von weniger als einer Stunde wieder aufgeladen werden. In günstiger Lage verfügbar, könnte also ein kurzer Einkaufsbummel schon ausreichen, um parallel den Stromspeicher zu füllen.
Asien im Fokus der Investoren
Doch deutlich wird bei dem Projekt auch eines: Der Stromverbrauch wird im Reich der Mitte ansteigen. Schon jetzt ist die Energiegewinnung aber nicht unproblematisch: Die Verstromung von Kohle setzt nicht nur dem Weltklima zu, sondern sorgt auch für eine erhebliche Luftverschmutzung in vielen Städten des Landes. Atom-Strom ist hingegen politisch ähnlich wie bei uns kaum noch durchzusetzen – laufende Projekte werden derzeit nicht mehr weiterverfolgt. Der diesjährige Cleantech Kongress, der Leitkongress für erneuerbare Energien und Infrastruktur in Asien, der im Januar in Frankfurt am Main abgehalten wurde, zeigte noch einmal den immensen Investitionsbedarf auf. Ein Bedarf, der für die Anleger aber natürlich auch als Chance zu sehen ist.
Keine Elektromobilität ohne saubere Energieerzeugung
Die Elektromobilität schreitet voran – und mit ihr der Energiebedarf. Damit der Umbau der individuellen Mobilität auf Elektroautos gelingen kann, wird eine entsprechende Infrastruktur benötigt. Ein ambitioniertes Projekt zur Errichtung von Schnellladestationen macht in China Fortschritte. Doch auch das reicht nicht aus, wenn der benötigte Strom dafür nicht sauber gewonnen werden kann. Für grüne Energie besteht in Asien noch ein gewaltiger Investitionsbedarf, der auch deutsche Anleger locken dürfte. Denn durch entsprechende Investitionen wird eine langfristige Anlage ermöglicht, die hohe Renditen verspricht.
Image: Thinkstock, iStock, omada
Werbung