Drohnen sind im privaten und gewerblichen Bereich im Trend, und ein Ende ist nach wie vor nicht abzusehen. Das führt nicht nur zu strengeren Regelungen durch den Gesetzgeber, sondern auch zu einem neuen Umsatzgebiet für die Versicherungsbranche.
Strengere Auflagen seit April 2017
Die Auflagen für Drohnen-Piloten sind seit Anfang April dieses Jahres restriktiver geworden – in erster Linie aus Sicherheitsgründen, denn mit der steigenden Anzahl der kleinen unbemannten Flieger steigt die Anzahl der Unfälle. Die „Verordnung zum Betrieb von unbemannten Fluggeräten“ gilt seit April für Drohnen mit einer Startmasse von 250 Gramm. Für Privatpersonen reicht die Privathaftpflicht für den Betrieb nicht aus: Eine eigenständige Halter-Versicherung muss zusätzlich abgeschlossen werden – so will es das Luftfahrtgesetz, damit Schäden Dritter bei einer Drohnen-Havarie abgedeckt werden. Die Folge: Die Versicherungsbranche hat plötzlich ein neues Betätigungsfeld. Der zusätzliche Schutz kostet den Privathaftpflichtversicherten zwischen 70 und 90 Euro, je nach Fluggewicht und Deckungssumme.
Versicherungen für den gewerblichen Bereich
Im gewerblichen und insbesondere handwerklichen Bereich finden Drohnen immer professionelle Anwendung, etwa bei der Schadenssuche an Außenfassaden oder bei den Lieferservices. Versicherungen wie beispielsweise die Gothaer erwarten, dass in den nächsten sieben Jahren zwischen fünf und zehn Prozent ihrer etwa 100.000 gewerblichen Kunden eine Versicherungspolice für den Drohnenbetrieb abschließen werden. Die Prämien für den gewerblichen Überflug liegen bei ungefähr 140 bis 300 Euro. Bisher wurden bei der Gothaer im gewerblichen Bereich etwa 140 Versicherungen für den Betrieb von Drohnen abgeschlossen.
Eine Million Drohnen bis zum Jahr 2020
400.000 Drohen – so viel soll es laut Angaben der Deutschen Flugsicherung gegenwärtig in Deutschland geben. Die meisten von ihnen werden zurzeit rein privat betrieben, 10.000 werden bereits in der Landwirtschaft genutzt. Prognosen erwarten einen Anstieg auf eine Million Drohnen, die im Jahr 2020 abheben sollen. Europaweit wird mit insgesamt sieben Millionen Drohnen gerechnet.