Wenn es um den in Deutschland am häufigsten genutzten Kredit überhaupt geht, dann gibt es einen eindeutigen Spitzenreiter, nämlich den Dispositionskredit. Der auch als Dispokredit oder Dispo titulierte Kredit ist jedoch im eigentlichen Sinne weniger ein Darlehen im herkömmlichen Sinne, sondern es handelt sich beim Dispokredit vielmehr um einen Kreditrahmen bzw. um eine Kreditlinie.
Im Gegensatz zu beispielsweise dem Ratenkredit oder auch dem Immobilienkredit wird dem Kreditnehmer, bei dem es sich um den Inhaber des Girokontos handelt, kein fester Kreditbetrag ausgezahlt, sondern es wird ein Rahmen vereinbart, innerhalb dessen der Kunde sein Girokonto auch im Soll führen darf. Daher ist der Dispokredit zunächst einmal ein sehr flexibler Kredit, da der Kontoinhaber jederzeit die Freiheit besitzt, den Rahmen ganz oder teilweise auszuschöpfen, oder eben nicht.
Dispositionskredit: Flexibilität ein großer Vorteil
Während die Flexibilität ein großer Vorteil vom Dispokredit ist, gibt es auch einen deutlichen Nachteil, nämlich den sehr hohen Zinssatz. Denn der Dispokredit ist nicht nur der am häufigsten genutzte Kredit, sondern auch vom Zinssatz her, bis auf den Überziehungskredit, im Durchschnitt der teuerste Kredit. Etwas relativiert werden die hohen Zinskosten lediglich durch die Tatsache, dass man nur für den Teil des Dispokredites Sollzinsen zahlen muss, den man auch tatsächlich nutzt. Es ist im Rahmen der zugesagten Kreditlinie als Kontoüberziehung also nicht wie zum Beispiel beim Ratenkredit, dass von der Kreditlinie als Maximalbetrag die Zinsen zu zahlen wären. Die Höhe der Sollzinsen bewegen sich je nach Bank in zum Teil recht unterschiedlichen Bereichen. So liegt das günstige Angebot im Bereich Dispokredit-Zinsen derzeit (Stand April 2010) bei rund acht Prozent, während das teuerste Angebot mit rund 14 Prozent fast doppelt so teuer ist.
Dispositionskredit: wird vielfach von Kontoinhabern in Deutschland genutzt
Der Dispositionskredit wird zwar von vielen Millionen Kontoinhabern in Deutschland genutzt, aber dennoch ist es keineswegs so, dass automatisch jeder Girokontoinhaber automatisch eine solche Kreditlinie erhält. Zwei Voraussetzungen gilt es zu erfüllen, damit man in Deutschland von einer Bank einen Dispositionskredit erhält. Das ist auf der einen Seite eine „saubere“ Schufa, also keine negativen Einträge, und zum anderen muss der Kontoinhaber auch über regelmäßige Einnahmen verfügen, idealerweise in Form eines Gehalts aus einer Vollzeitbeschäftigung. Die Höhe des Dispokredites ist individuell zu vereinbaren, als Maximalbetrag gilt allgemein das dreifache Nettoeinkommen (monatlich).