Verantwortung im eigenen Umfeld zu übernehmen – viele deutsche Familienunternehmen haben sich das zur Aufgabe gemacht. Dies gilt nicht nur im rein wirtschaftlichen Sinne. Auch im Hinblick auf soziales und kulturelles Engagement sind Familienbetriebe oft wichtige Unterstützer von Projekten in ihrer Region. Deutschland braucht Familienunternehmen – nicht zuletzt sie machen unser Land wirtschaftlich so erfolgreich.
Superlative ohne Ende: die wichtigste Wirtschaftsform
In der ökonomischen Statistik belegen Familienunternehmen in Deutschland alle Spitzenplätze. So stellen sie mehr als 57 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland und sind dadurch mit großem Abstand der wichtigste Arbeitgeber überhaupt. Noch deutlicher wird die Dominanz von Familienbetrieben im deutschen Mittelstand – der norddeutsche Fleischwarenhersteller Schwarz Cranz beispielsweise gehört in diese Kategorie – wenn man sich vor Augen hält, dass diese 95 Prozent der Unternehmen in Deutschland insgesamt ausmachen. Auch zum Bruttoinlandsprodukt leisten Familienunternehmen einen entsprechend gewichtigen Anteil: Mehr als 40 Prozent der Gesamtumsätze aller Unternehmen gehen auf ihr Konto. DAX-Unternehmen wie Volkswagen oder BMW sind im Kern ebenfalls familiengeführte Betriebe. Das Gleiche gilt für die großen Discounter-Ketten Aldi und Lidl oder den Tchibo Konzern mit seinen vielen Beteiligungen.
Ein anderes Arbeiten: Familienunternehmen als Arbeitgeber
Einen großen Unterschied machen Familienbetriebe oftmals als Arbeitgeber. Anders als rein kapitalbasierte Unternehmen sind sie meist weniger am kurzfristigen Erfolg an der Börse als vielmehr am langfristigen Erhalt des Betriebes für zukünftige Generationen interessiert. Entsprechend häufiger finden Mitarbeiter dort langfristig Beschäftigung. Zwar bestehen aufgrund der meist geringeren Größe oft nur überschaubare Aufstiegschancen innerhalb des Unternehmens. Dafür aber haben Angestellte durch breiter abgesteckte Arbeitsfelder oft beruflich mehr Spielraum. Auch was die Entscheidungswege betrifft, fallen diese in Familienbetrieben meist deutlich kürzer aus. Langfristig geplante Projekte, die dann nach einem halben Jahr per Vorstandsbeschluss beerdigt werden, sind bei Familienunternehmen eher die Ausnahme.
Um ein gutes Verhältnis bemüht
In Sachen Geschäftsbeziehungen ist Familienunternehmen oft stärker an guten und vor allem dauerhaften Beziehungen gelegen als das bei Aktienunternehmen der Fall wäre, die bei einer Ausschreibung eher auf die dritte Stelle nach dem Komma als auf eine verlässliche Partnerschaft setzen. Auch diese Mentalität trägt viel dazu bei, dass Familienunternehmen eine echte Stütze der deutschen Wirtschaft sind.
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