Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung: Wissenswertes

Eine schwere Erkrankung kann jeden treffen – mensch steht dann sozusagen vor dem Nichts. Und davor sollte eigentlich die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung schützen. Doch die Leistungen sind viel zu gering, um den alten Lebensstandard beizubehalten. Die Reformen der sozialen Sicherungssysteme haben eine private Vorsorge beinahe unabdingbar gemacht.

Gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung schützt nicht jeden

Die klassische Berufsunfähigkeitsversicherung gilt nur für Personen, die vor dem 02.01.1961 geboren wurden. Für alle anderen Arbeitnehmer kommen nur Leistungen im Rahmen der Erwerbsunfähigkeit infrage. Dazwischen liegt ein entscheidender Unterschied: Die Erwerbsunfähigkeit liegt nur vor, wenn gar nicht mehr gearbeitet werden kann – unabhängig vom Beruf. Dabei wird grundsätzlich noch unterschieden, ob der Versicherte zumindest drei bis sechs Stunden täglich oder gar nicht mehr arbeiten kann. Im ersten Falle fällt die Leistung gering aus: Nur 50% der Erwerbsminderungsrente werden gezahlt. Selbst wenn es zur vollen Auszahlung kommt, stehen die Aussichten schlecht: Mit nur ca. 38% des vorherigen Bruttolohns beginnt für viele Kranke der soziale Abstieg.

Alte Police: Versicherungssumme im Auge behalten

Häufig schützen besonders günstige Policen einer privaten Berufsunfähigkeit nur allgemein davor, nicht mehr erwerbstätig sein zu können. Zwar fallen die Leistungen höher aus, trotzdem sollte man bei Vertragsabschluss auch das Kleingedruckte lesen. Wer kein finanzielles Risiko eingehen möchte, sollte auf eine Versicherung pochen, bei der die Ausübung des erlernten Berufs mit abgedeckt ist. Doch auch weitere Punkte sollten beachtet werden: Dass sich die Kosten der Police regelmäßig erhöhen ist nicht unüblich, denn auch die Leistungen müssen steigen. Sonst ist die Berufsunfähigkeitsversicherung nach einigen Jahren durch die Inflation nicht mehr viel Wert. Auch wenn sich die persönlichen Lebensumstände ändern, muss sich die Versicherung anpassen: Nach einer Familiengründung könnten die alten Beträge zu knapp ausfallen. Sie können hier mehr zu einer gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung erfahren.

Zusätzlicher Schutz ist zu empfehlen!

Die gesetzlichen Sicherungssysteme wurden in den letzten Jahren stark reformiert – aber meist nicht zum Vorteil der Versicherten. Eine gesetzliche Berufsunfähigkeit existiert nur für die wenigsten Arbeitnehmer. Die Erwerbsminderungsrente hingegen zahlt nur einen Bruchteil des alten Bruttolohns – und auch das nur bei vollständiger Erwerbsunfähigkeit. Wichtig daher: Der Abschluss einer privaten Police. Dabei sollte Wert darauf gelegt werden, dass der erlernte Beruf abgesichert ist und die Beträge nicht zu gering ausfallen.