Der Gewinner der Finanzkrise ist das Tagesgeld. Vor etwa zehn Jahren haben nur Unternehmen die Möglichkeit eines Tagesgeldkontos genutzt. Der allgemeine Sparer legte sein Geld lieber auf ein herkömmliches Sparbuch mit fester Verzinsung und begrenzter Verfügbarkeit. Heute ist das anders.
Gründe für den Siegeszug
Die tägliche Verfügbarkeit, Zinsen trotz Krise und eine hohe Sicherheit entsprechen dem Trend der Allgemeinheit, die nach sicheren Anlageformen mit einem kürzeren Zeithorizont sucht. Auch besteht für die verunsicherten Anleger ein Mangel an alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Geld. Ratlosigkeit und Angst beherrscht die Masse der Anleger. Deswegen legen seit Beginn der Finanzkrise 2008 infolge des Zusammenbruchs der US-Investmentbank Lehmann Brothers immer mehr Deutsche ihr Geld auf ein Tagesgeldkonto und nutzen die Vorteile, in dem sonst so undurchsichtigen Marktumfeld.
Guter Zinssatz trotz Krise
Direktbanken, die keine Filialen mehr besitzen, sondern nur noch über das Internet und telefonisch für den Kunden erreichbar sind, sind Marktführer im Zinsbereich. Zwar hat die Europäische Zentralbank den Leitzins bereits viermal in Folge herabgesetzt, doch Neukunden können von Direktbanken in Ausnahmen noch immer vier Prozent für das Anlegen von Tagesgeld erhalten. Bestandskonten werden allerdings zurzeit nur mit bis zu zwei Prozent verzinst. Die Direktbanken gewinnen gegenüber Filialbanken trotzdem. Sie betonen ihre Zusatzleistungen gegenüber dem Kunden, beispielsweise kostenlose Kontoführung, kostenlose Kreditkarte und den umfangreichen Service über das Internet.
Sicherheit steht über Gewinn
Die vermeintliche Sicherheit von Geldmarktfonds wurde 2008 also auf den Kopf gestellt. Die Fonds hatten vor diesem Krisenjahr den Ruf eines konservativen und stabilen Investments. Doch durch den Absturz der sogenannten Asset Backed Serucities (es handelt sich hierbei um verbriefte Kredite), wodurch die Fondsmanager, die Rendite der Geldmarktfonds zu steigern versuchten, verloren die Anleger ihr Vertrauen. Mit einem Tagesgeldkonto kann grundsätzlich nicht spekuliert werden, es fallen keine Kosten an und im Gegensatz zu Geldmarktfonds unterliegen sie auch keinen Kursschwankungen. Einzig und allein kann nur ein niedriger Leitzins zu geringen Gewinnen führen, das eingesetzte Kapital aber bleibt immer erhalten. Daher ein Tipp zum Schluss: Wenn Sie die verschiedenen Angebote vergleichen und bereit sind, regelmäßig die Bank zu wechseln, können Sie für Ihr Tagesgeld deutlich höhere Zinsen generieren.