EU fördert Projekt um Mittelständlern Zugang zu High-Tech-Software zu verschaffen
(Mynewsdesk) High-Tech-Software für Ingenieure ist teuer. Mittelständische Unternehmen benötigen diese aber nicht ständig. Im EU-Projekt CloudFlow erschließen Forscher besondere Softwarelösungen für kleine und mittlere Unternehmen. Die Möglichkeiten kommen dabei direkt aus der Wolke.
(Darmstadt/Rostock/Graz) Das wichtigste Werkzeug eines Ingenieurs ist der Computer. Egal ob Brücke, Auto oder Rasenmäher, jedes Produkt wird heutzutage am Computer entworfen und noch vor dem ersten Prototypen in Simulationen auf seine Tauglichkeit getestet. Zumindest in der Theorie ist dies tatsächlich so. In der Praxis müssen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) auf viele der Möglichkeiten verfügbarer Ingenieur-Software verzichten. „Kleine Ingenieurbüros haben an manchen Speziallösungen überhaupt nur ein paar Mal im Jahr Bedarf“, erklärt Professor André Stork vom Fraunhofer IGD. „Aufträge, die solche High-Tech-Lösungen erforderlich machen, werden deshalb entweder an Spezialisten weitergegeben oder nicht angenommen.“
Diese Situation zu verbessern, ist der Auftrag der elf Partnerinstitutionen aus sieben Ländern des EU-Projekts CloudFlow, welches Stork und sein Team koordinieren. Die Idee ist, mit der sogenannten Cloud-Technologie den KMU neue Möglichkeiten für ihre Arbeit zu eröffnen. Teure Spezialsoftware wird nicht mehr auf den Rechnern der Ingenieure installiert, sondern funktioniert über das Internet auf der CloudFlow-Plattform. Diese stellt in den kommenden Jahren Ingenieur-Technologien (wie CAD, CAM oder CAE) unterschiedlichster Anbieter zur Verfügung. Auf der offenen Plattform können Produkte entworfen und simuliert werden. Die zur Verfügung stehenden Server stellen sehr hohe Rechenleistungen zur Lösung komplexer Probleme bereit (High Performance Computing; HPC) „Wir wollen mit offenen Ausschreibungen Anbieter und Nutzer von Ingenieur-Software in ganz Europa zur Mitarbeit in CloudFlow einladen“, erklärt Stork.
Als Endanwender testet die Firma Stellba Hydro GmbH & Co KG, die Turbinen für Wasserkraftwerke überarbeitet und herstellt, die Cloud-basierten Lösungen auf ihre Praxistauglichkeit. Das Unternehmen möchte zukünftig Cloud-Technologien in der Konstruktion, Simulation, Datenverwaltung und in der Qualitätskontrolle der Fertigung einsetzen und erhält durch CloudFlow die Gelegenheit, diese mitzugestalten und Erfahrungen zu sammeln.
CloudFlow wird als Verbundprojekt innerhalb des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Kommission finanziert (Fördervereinbarung Nr. 609 100).
Am Projekt beteiligen sich bereits:
Forschungsinstitutionen
• Fraunhofer IGD (www.igd.fraunhofer.de) und Fraunhofer IIS (www.iis.fraunhofer.de)
• SINTEF (www.sintef.no)
• DFKI (www.dfki.de)
• University of Nottingham (www.nottingham.ac.uk)
Softwareanbieter (KMU)
• Missler Software (www.topsolid.com)
Anbieter von CAD/CAM-Software
• NUMECA International (www.numeca.com)
Anbieter von CFD-Software
• Jotne (www.epmtech.jotne.com)
Anbieter von PLM-Software
• ITI GmbH (www.iti.de)
Anbieter von Software zur Systemsimulation
• CARSA (www.carsa.es)
Anbieter von Business-Modellen und IT-Sicherheit
HPC-Provider
• Arctur (www.arctur.si)
Anbieter von HPC-Infrastruktur
Endnutzer
• Stellba Hydro (www.stellba-hydro.de)
tätig im Bereich Wasserkraftturbinen (Wartung, Reparatur, Fertigung)
Weiterführende Informationen:
www.eu-cloudflow.eu
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Pressekontakt
Herr Dr. Konrad Baier
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Fraunhoferstraße 5
64283
Darmstadt
EMail: konrad.baier@igd.fraunhofer.de
Website: www.igd.fraunhofer.de
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Fax: +49 6151 155-199
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