Bei den BU-Versicherungen finden sich am Markt erhebliche Kostenunterschiede, deswegen sollten Sie stets die Konditionen möglichst vieler Anbieter vergleichen. Doch der Blick auf die Kosten genügt nicht: Sie sollten sich auch mit den Bedingungen und dem Versicherungsumfang auseinandersetzen.
Leistungsklauseln prüfen: Wann zahlt der Versicherer?
Bei der Auswahl einer BU-Versicherung stellt sich die zentrale Frage, unter welchen Voraussetzungen der Versicherungsschutz eintritt. Darüber entscheiden zwei Punkte:
- Abstrakte Verweisung: Können sich Versicherer auf eine abstrakte Verweisung berufen, erhalten Versicherte nur in wenigen Fällen Geld. Mit einer solchen Klausel gewährt die Gesellschaft eine BU-Rente nur, wenn Betroffene auch keiner anderen Arbeit als der bisherigen nachgehen können. Verzichten Unternehmen dagegen ausdrücklich auf die abstrakte Verweisung, kommt es allein auf die Berufsunfähigkeit im erlernten Tätigkeitsbereich an. Kann ein Maurer seinen Beruf nicht mehr ausüben, hat er Anspruch auf die BU-Rente. Er muss sich nach keinem anderen Job umsehen.
- Prognose der Berufsunfähigkeit: Versicherer verlangen ein ärztliches Attest, in dem ein Mediziner die Mindestdauer der Berufsunfähigkeit vorhersagt. Alle Gesellschaften überweisen die BU-Rente nur, wenn die prognostizierte Dauer über einer bestimmten Grenze liegt. Diese Grenzen differieren enorm: Sie können drei Monate, aber auch drei Jahre betragen.
Für optimalen Schutz sorgen
Zudem sollten sich Sie für eine ausreichend hohe BU-Rente entscheiden. Diese können Sie zwischen einer Unter- und Obergrenze frei wählen. Bestenfalls garantiert die Rente den bisherigen Lebensstandard. Zu niedrige Summen empfehlen sich dagegen nicht: Dann kostet eine Police zwar weniger, im Versicherungsfall klafft aber trotz BU-Absicherung eine Versorgungslücke. Zudem sollten Versicherte einen Vertrag mit dynamisierter Rente abschließen. Der Versicherer erhöht die Rente jährlich und gleicht somit die Inflation aus. Eine Police sollte auch eine Nachversicherungsgarantie enthalten. Bei wichtigen Lebensereignissen wie einer Heirat oder einer Geburt können Versicherte die BU-Rente erhöhen, ohne sich einer erneuten Gesundheitsprüfung stellen zu müssen. Fordern Versicherer dagegen eine Gesundheitsprüfung, beziehen sie sämtliche in der Zwischenzeit entstandenen Erkrankungen ein. Das kann zu einer massiven Beitragssteigerung führen. Hier erhalten Sie weitere Tipps zum Thema.
Besonders wichtig: Gesundheitsfragen richtig beantworten
Bei jedem BU-Antrag prüfen Versicherer Vorerkrankungen und damit das Risiko: Je höher es liegt, desto mehr müssen Versicherungsnehmer zahlen. Das sollte aber nicht dazu verleiten, Krankheiten und Behandlungen zu verschweigen. Die Richtigkeit der Angaben kontrollieren die Gesellschaften erst im Versicherungsfall. Stellen sie Falschangaben fest, verweigern sie die BU-Rente.
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