Die größte und wichtigste Börse in Deutschland ist die Frankfurter Wertpapierbörse. In Frankfurt werden neben Aktien auch Optionsscheine, Zertifikate und andere Derivate gehandelt, sowie börsengehandelte Fonds, Anleihen und sonstige Wertpapiere. 98% des Aktienhandels in Deutschland entfällt auf die Frankfurter Börse, was deren Position und Wichtigkeit in der deutschen Börsenlandschaft unterstreicht. Die Frankfurter Börse wird betrieben von der Deutsche Börse AG.
Neben der Frankfurter Börse gibt es weitere, kleinere Börsen in Deutschland, welche sich zum Teil auf ein spezielles Segment des Kapitalmarktes spezialisiert haben. Nach der Frankfurter Börse ist hier die Börse Stuttgart (EUWAX) zu nennen, welche im Handel mit Derivaten (also Optionsscheinen und Zertifikaten) die Marktführerschaft in Deutschland innehat. Die Frankfurter Börse ist jedoch bestrebt, Marktanteile im Bereich der Derivate zurückzugewinnen. Im Zuge dieses Wettbewerbes gründete die Deutsche Börse AG den Derivate-Dienstleister Scoach und bietet inzwischen die gleichen Handelsmöglichkeiten in Bezug auf Derivate wie die Stuttgarter Börse.
Die Hamburger Börse ist auf den Zweitmarkt für offene und geschlossene Investmentfonds spezialisiert und besitzt keinen klassischen Parketthandel mehr. Zudem betätigen sich einige Immobiliengesellschaften an der Hamburger Börse.
Die Börse München ist unter anderem die Heimatbörse für BMW, Allianz, Münchener Rück und Siemens, spielt jedoch in der deutschen Börsenlandschaft eine untergeordnete Rolle. Die Münchener Börse versteht sich vor allem als Kapitalmarktplattform für mittelständische Unternehmen und bietet mit dem Marktsegment M:access eine Plattform für Neuemissionen im geregelten und amtlichen Markt.
Die Börsen von Berlin und Bremen fusionierten im Jahr 2003, bis die Bremer Börse 2005 von der Swiss Exchange übernommen wurde. Im Juni 2007 wurde schließlich die Fusion mit der Börse Berlin wieder getrennt, beide Börsen haben ihre Relevanz für die deutsche Börsenlandschaft verloren.
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