Bei «Revolving»-Kreditkarten fallen Zinsen oft sehr hoch aus

Düsseldorf – Mit Kreditkarten können Kunden mehr Geld ausgeben, als sie besitzen. Besonders bei Modellen mit Teilzahlungsfunktion kann dies teuer werden: Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat zehn Anbieter verglichen. Der teuerste fordert fast 20 Prozent effektiven Zins.

Bei den sogenannten Revolving-Kreditkarten, deren Name sich vom englischen Begriff für wiederkehrend ableitet, läuft ein Kredit mit variablem Zinssatz, der meist in kleinen monatlichen Beträgen zurückgezahlt werden muss. Der Karteninhaber kann wiederholt einen Kredit in Anspruch nehmen, auch wenn er ihn zwischendurch bereits ganz oder teilweise getilgt hatte. Anders als bei anderen Kreditkarten wird der Saldo nicht am Monatsende über das Girokonto ausgeglichen.

Nur einer der untersuchten Anbieter verlangte weniger als 10 Prozent Effektivzins, nämlich 8,9 Prozent. Ein anderer Anbieter bot an, die Summe auf drei Raten zu verteilen und berechnete pro Betragsspanne eine bestimmte Gebühr. Bei hohen Kreditsummen ergaben sich dabei niedrige Zinssätze von unter 10 Prozent. Bei der teuersten Karte wurden dagegen unabhängig von der Summe 19,44 Prozent Zinsen fällig.

Die Verbraucherschützer untersuchten außerdem die Nutzungsbedingungen darauf, wie leicht der Wechsel zwischen Ratenzahlung und automatischem, kostenfreiem Komplettausgleich des Kredits möglich war. Nur bei fünf Anbietern war dies einfach: Verbraucher können die Teilzahlungsfunktion dort jederzeit abschalten.

Auch einen weiteren Anbieter bewerteten die Tester als vergleichsweise verbraucherfreundlich: Hier musste der Kunde bei Beträgen ab 200 Euro die verteilte Abbuchung per SMS bestätigen. Bei den anderen waren manuelle Zahlungen nötig oder Komplettrückzahlungen ganz ausgeschlossen.

Fotocredits: Andrea Warnecke
(dpa/tmn)

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