Jungunternehmen haben großen Kapitalbedarf, wenn sie schnell wachsen wollen – und Investoren sind auf der Suche nach Start-ups, bei denen sich die Beteiligung lohnt. Doch Gespräche mit Investoren sollten gut vorbereitet sein, gerade mit Blick auf den gewerblichen Rechtsschutz. Lesen Sie hier, wie Sie sich für solche Gespräche wappnen.
Due Diligence vor dem Investoreneinstieg
Potentielle Geldgeber fordern im Rahmen eines Einstiegs eine Due-Diligence-Prüfung auch bei Jungunternehmen. Sobald die Unternehmen noch klein sind, ist das wichtigste Thema dabei die Frage nach dem gewerblichen Rechtsschutz. Denn Anlagevermögen, große Lieferanten- oder Kundenverträge sind meist noch nicht vorhanden, die Mitarbeiterzahl klein. Due Diligence umfasst die Prüfung von Steuer- und Finanzfragen, der rechtliche Situation und eben auch die Prüfung der gewerblichen Schutzrechte – die sogenannte IP Due Diligence. IP steht hier für Intellectual Property.
Gewerblicher Rechtsschutz entscheidend
Wenn Sie sich zu einem Investorengespräch verabreden, sollten Antworten auf die zentralen Fragen nach dem Schutz von Marken, Designs und Patenten geklärt sein. Wenn beispielsweise der Unternehmensname nicht geschützt ist, und andere Unternehmen unter ähnlichem Namen auf dem Markt agieren, wird sich kaum ein Investor auf dieses Risiko einlassen. Sollte sich herausstellen, dass Sie wegen älterer Rechte den vorgesehenen Namen nicht benutzen dürfen, sind alle Ihre Marketinginvestitionen in Gefahr. Zusätzlich kommen auf das Unternehmen Kosten zu, wenn Rechte Dritter verletzt werden.
Sicherheit im gewerblichen Rechtschutz
Gleiches gilt für Lizenzrechte und andere Rechten von Angestellten und freien Mitarbeitern. Klären Sie, wer die Rechte an Software und anderem geistigen Eigentum hält. Falls Sie es Nachholbedarf gibt, können Sie sich die entsprechenden Rechte (auch nachträglich) von ihren Mitarbeitern und Freelancern einräumen lassen. Hinweise und Beratung zu allen Fragen des gewerblichen Rechtschutzes finden sie hier.
Gute Vorbereitung braucht Zeit
Selbst bei kleinen Unternehmen muss eine Due Diligence sorgsam vorbereitet und durchgeführt werden – planen Sie auf jeden Fall einige Wochen ein. Durch verfrühte Treffen gewinnen Sie nichts; eher besteht die Gefahr, dass interessierte Investoren wieder abspringen, wenn Sie auf zentrale Antworten aus dem gewerblichen Rechtsschutz keine zufriedenstellende Antwort haben. Kein seriöser Investor wird sich auf eine Beteiligung einlassen, ohne die Risiken aus Schutzrechten, Lizenzen und geistigem Eigentum bewerten zu können.
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