Betroffenen Anlegern ist die argentinische Staatspleite im Jahre 2001 noch gut in Erinnerung. Später erholte sich das südamerikanische Schwellenland zwar erstaunlich gut. Jetzt droht aber wieder eine Krise. Die heimische Währung – der Peso – verfällt, die Schulden steigen und die Inflation galoppiert.
BIP-Kupons im Umtausch
Inhaber von Argentinien-Anleihen müssen wieder um ihr Geld fürchten. Viele von ihnen haben bereits in der Krise nach der Jahrtausendwende Kapital verloren. Ihre notleidenden Wertpapiere wurden damals zum Teil in anleiheähnliche Titel umgetauscht, deren Kupons an das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gekoppelt sind. In der Zeit wirtschaftlicher Erholung profitierten Anleger vom argentinischen Wachstum und konnten sogar einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen.
Manipulationsrisiko
Die Umtauschpapiere lauten meist auf Peso oder Dollar, Euro und Yen. Die Kuponzahlung erfolgt dabei erst ab einem BIP-Wachstum von 3,2 Prozent. In den letzten Jahren wurde diese Marke mühelos genommen. Jetzt ist unklar, ob sie im vergangenen Jahr erreicht wurde – die Voraussetzung für die diesjährige Ausschüttung. Ein besonderes Risiko dabei ist, dass die Regierung diesmal ein Interesse an der Manipulation des ausgewiesenen Wachstums nach unten hat, um Ausschüttungen zu vermeiden.
Schwer kalkulierbar
Die argentinische Finanz- und Wirtschaftspolitik bleibt kaum berechenbar. Von daher sind unliebsame Überraschungen nicht unwahrscheinlich.
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