Einen Dispositionskredit hat fast jeder zur Verfügung, der ein Girokonto besitzt. Wenn er nur kurzfristig in Anspruch genommen wird, erfüllt er seinen Zweck – für langfristiges Geldleihen sind die Zinsen in der Regel allerdings viel zu hoch. Für diesen Fall gibt es bei Finanzprodukten Alternativen.
Plötzliche Kosten – oft Grund für die Überziehung
Fast jeder kennt es: Plötzlich gibt die alte Waschmaschine den Geist auf, der Motor des eigenen Pkw hat auf einmal einen Schaden, oder der Besuch beim Zahnarzt wird unerwartet teuer. Wer für solche Probleme nichts auf die hohe Kante gebracht hat, muss meistens Schulden machen. Wer deshalb sein Girokonto überzieht, muss mit hohen Zinsen rechnen: Je nach Bank werden dafür zwischen etwas über vier und bis zu fast 13 Prozent verlangt. Die Banken begründen die hohen Kosten für den Dispo damit, dass sie das Geld für eine mögliche Inanspruchnahme des Dispositionsrahmens seitens ihrer Kunden ständig bereithalten muss – was wiederum Geld kostet.
Alternativen zum Dispositionskredit
Wer ein festes Einkommen hat, kann sich als Alternative zum Dispokredit über den guten alten Rahmenkredit Geld von seiner Bank leihen. Bei ihm zahlt man das Geld monatlich in gleichmäßig hohen Raten zurück. Hierbei gilt: Je kürzer die Laufzeit, desto geringer sind die anfallenden Zinsen. Trotzdem ist es ratsam, die Raten so zu kalkulieren, dass man sie bequem „abstottern“ kann, damit am Ende nicht doch noch Mahn- oder gar Inkassogebühren zahlen muss. Auch ein sogenannter Rahmenkredit kann interessant sein. Bei ihm kann man Geldbeträge beliebig abfordern, und meistens muss monatlich nur ein kleiner Festbetrag zurückgezahlt werden. Allerdings: Wenn man nicht gut kalkuliert und den Kredit in regelmäßigen Abständen begleicht, droht eine endlose Laufzeit, was durch die Zinsen für einen Rahmenkredit sehr teuer werden kann. Eine verhältnismäßig neue Alternative zum Dispokredit sind Online-Plattformen, auf denen Privatpersonen Geld verleihen. Die Konditionen und Verpflichtungen des Kreditnehmers gleichen hier in der Regel denen bei der Aufnahme eines Ratenkredits bei einer Bank. Zudem wird oftmals die Bonität des Kreditnehmers geprüft, und bei einem Zahlungsverzug wird unter Umständen ein Inkassobüro mit dem Eintreiben er Schulden beauftragt. Wer sich für diese Art der Kreditaufnahme entschließt, sollte sich vorher die Konditionen genau anschauen.
Bildquelle: Thinkstock, 179537236, iStock, Nastco