Firmen und Unternehmen beklagen zunehmend quer durch alle Branchen, dass die klassischen Hochschulabsolventen zwar fachlich kompetent und adäquat ausgebildet sind, jedoch der Realitätsbezug zur Arbeitswelt und deren Prozessen und Strukturen stark zu wünschen übrig lässt. Warum sollte ein Studium nicht auch, wie eine Ausbildung, praktische und theoretische Lernprozessen gleichermaßen miteinander verbinden können? Kann es – im dualen Studium!
Studenten mit Mehr-Wert
Duale Studienprogramme verknüpfen die Anforderungen der Studenten, der Hochschulen und der Unternehmen miteinander. Der Student arbeitet in einem Unternehmen, das seinem Studienschwerpunkt entspricht, während seiner freien Zeit und bekommt im Gegenzug eine teilweise oder komplette Vergütung des Studiums gewährleistet. Er erhält Einblicke in die Arbeitsstrukturen und kann sich in dieser Branche ausprobieren – vielleicht merkt er auch, dass der angestrebte Beruf nichts für ihn ist und kann sich so frühzeitig neu orientieren. Das Unternehmen muss nicht fortlaufend neue Studenten, Aushilfen oder Praktikanten anwerben und einarbeiten, sondern erhält qualifizierte und interessierte Mitarbeiter, die konstant zur Verfügung stehen – für das Unternehmen oft wie ein Sechser im Lotto. In einem internen Prozess können potentielle Kandidaten für eine eventuelle Übernahme genau unter die Lupe genommen werden. Die Hochschulen und Universitäten können durch den praxisorientierten Einblick ihrer Studenten auf eine bessere Abschlussquote hoffen. Zudem bleibt ein Zulauf an Neueinschreibungen durch die Partnerunternehmen garantiert.
So sieht es in der Praxis aus:
Ein Beispiel: Mario P. ist sich zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn zunächst recht unschlüssig. Er absolviert das Abitur, aber ihm fehlt nach dem ganzen Lernstress der Praxisbezug. Eine Ausbildung kommt für ihn nicht in Frage, denn er möchte sich in jedem Fall höher qualifizieren und studieren. Er interessiert sich für eine Ingenieurslaufbahn, doch Wohnung und Lebenshaltungskosten sind teuer, also bewirbt er sich in der Entwicklungsabteilung eines ansässigen Automobilkonzerns als Werksstudent. Das Studium läuft gut an und Mario P. beweist im Unternehmen großen Einsatz und Talent. Die Unternehmensführung bietet ihm an, an einem dualen Studiengang teilzunehmen und ermöglicht ihm vielleicht sogar durch ein Geschenkabo den ständig aktuellen Zugang zu Fachlektüre. Der Konzern finanziert ihm das Studium und den Lebensunterhalt und Mario P. arbeitet fortan konzernintern bei Projekten mit und trägt auch schon innerhalb dieser Projekte erste Planungsverantwortung. Nach Abschluss des Studiums wird Mario P. direkt übernommen, denn er bringt zusätzlich zu seiner theoretischen Kenntnis fachliches „Knowhow“ und ein breit gefächertes Wissen der unternehmensinternen Strukturen mit.
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