Die Finanzkrise der europäischen Länder lässt das Vertrauen vieler Anleger in risikoreiche Geldanlagen schwinden. Immer seltener werden fondsgebundene Bankprodukte von den Konsumenten nachgefragt. Viele Bankprodukte sind so niedrig verzinst, dass die steigende Inflationsrate nicht aufgefangen werden kann. Mit inflationsgeschützten Geldanlagen können sich Anleger vor dem Verlust der Kaufkraft schützen.
Unterschiedliche Bezeichnungen für Anlagen mit Inflationsschutz
Für die inflationsgeschützten Anleihen kursieren unterschiedliche Bezeichnungen wie beispielsweise Inflationsanleihe, Inflations-Stopper-Anleihe, Inflation Linked Bond, Inflationsbond oder einfach nur „Linker“. Die Bezeichnung „Linker“ ist auf die Kopplung des bei Abschluss vereinbarten Zinses an die Preissteigerungsrate zurückzuführen. Die im Vertrag enthaltene Wertsicherungsklausel soll Geldanleger zu einer langfristigen Anlage ihres Kapitals bewegen. Daher werden die Geldanlagen mit Inflationsschutz auch oft als sichere Altersversorgung angeboten. Die Anleihen sind durch geringere Kursschwankungen wertstabiler als normale Anleihen, die zur Altersversorgung abgeschlossen werden. Dies ist darauf zurückzuführen das die Teuerungsrate bei dieser Anlageform der Realverzinsung angepasst wird. Andere Geldanlagen orientieren sich nur an der Entwicklung des Kapitalmarktzinses.
Je höher die Inflationsrate, desto höher ist die Verzinsung
Da es sich bei den inflationsgeschützten Geldanlagen um langfristige Geldanlagen handelt und die Entwicklung der Preissteigerungsrate nicht abzusehen ist, werden die Anleihen bei vielen Anbietern meist mit einem niedrigen Basiszins ausgegeben. Die Anleger müssen also auf steigende Preise spekulieren. Je höher die Inflationsrate ist, desto attraktiver ist die Geldanlage für den Anleger im Vergleich zu herkömmlichen Geldanlagen. Im Klartext heißt dies für den Anleger, dass erst nach der Einrechnung der Inflationsrate auf den Nominalwert der Anleihe der Basiszins berechnet wird. Seit einigen Jahren werden inflationsindexierte Anleihen auch von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben. In den Vereinigten Staaten und in vielen Ländern der europäischen Union sind diese Anleihen schon seit vielen Jahren eine bekannte Anlageform. Auch die inflationsgeschützten Bundesanleihen werden einen geringeren Basiszins ausgegeben, der als Sicherheit eine fallende Inflationsrate ausgleichen soll.
Für risikofreudige Anleger ist eine Geldanlage mit Inflationsschutz zu empfehlen. Alternativ lässt sich auch eine ausgewogene Anlagestrategie umsetzen, die unterschiedliche Anlageinstrumente beinhaltet. Risikoscheue Anleger werden eher auf eine Anlage mit niedrigen Grundzinsen und einer Variablen verzichten, weil nur von einer höheren Auszahlung auszugehen ist, wenn die Inflationsrate über die Laufzeit kontinuierlich steigt. Anleger, die gerne etwas risikoreicher investieren möchten, haben die Möglichkeit die Anleihen als Depotbeimischung aufzunehmen.