Die Akquise eines Wettbewerbers, Lieferanten oder Partnerunternehmens kann das eigene Unternehmen stärken und sinnvoll ergänzen – oder das Abenteuer Übernahme reißt das alte und das neue Unternehmen in den Abgrund. Deshalb gilt hier ganz besonders das Schiller-Wort „Drum prüfe, wer sich ewig bindet …“. Ohne eine sorgfältige Analyse des Kaufobjekts sowie der Chancen und Risiken (auch Due Diligence genannt) sollte kein Unternehmen eine Kaufentscheidung fällen.
Die Due-Diligence-Prüfung besteht aus mehreren Bereichen. Immer sind die rechtlichen Voraussetzungen (Verträge, Verbindlichkeiten, Rechtsform) genau zu prüfen. Dazu wenden sich die Kaufinteressenten idealerweise an spezialisierte Rechtsberater wie www.schultz-partners.de. Die technische und eine kulturelle Analyse geben Hinweise, ob das Kaufobjekt technisch auf dem neusten Stand ist und ob die Firmen- und Mitarbeiterkultur zum eigenen Unternehmen passt.
Market Due Diligence
Das Kernstück ist die Market Due Diligence. Hier geht es um die Ertragskraft und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Das Controlling liefert Kennzahlen, mit denen die Umsatzentwicklung, die Kostenstruktur und die Profitabilität beurteilt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt der Produktpalette: Welche Produkte sind die Gewinnbringer, welche Bereiche defizitär? Wie sieht die Produkt-Pipeline aus, wurde ausreichend in Innovationen investiert?
Ebenfalls zur Market Due Diligence gehört die Analyse von Vertrieb und Marketing. Hier zeigt sich, ob Märkte gut angesprochen werden und wie das künftige Potential bewertet wird – vielleicht auch mit Blick auf Synergien mit dem eigenen Unternehmen. Neben den Produkten und der technischen Ausstattung dürfen die Mitarbeiter nicht aus dem Blick geraten, denn an ihnen entscheiden sich Erfolg und Misserfolg einer Unternehmensübernahme. Sind die Mitarbeiter gut qualifiziert oder fehlen wichtige Kompetenzen? Mitunter sind Einzelgespräche mit Mitarbeitern auf Schlüsselpositionen sehr hilfreich. Nicht zuletzt muss auch der bisherige Umgang mit Risiken untersucht werden, schon um verborgene Risiken zu erkennen (Stichwort Compliance).
Fehler bei der Übernahme
Erst wenn alle Felder der Due Diligence abgearbeitet sind, ergibt sich ein stimmiges Bild, und der Käufer kann sich verbindlich festlegen. Wird dieser Prozess abgekürzt oder bleiben wichtige Bereiche außen vor, erfüllt der Unternehmenskauf die Erwartungen oft nicht. Dies passiert, wenn beispielsweise emotionale Argumente überbewertet, die Marktchancen überschätzt oder Risiken nicht entdeckt werden. Für Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen ist ein Unternehmenskauf in der Regel ein einmaliges Projekt – die nötige Expertise für die Übernahme ist daher im eigenen Haus meist nicht vorhanden. Umso wichtiger ist die Zusammenarbeit mit externen Due-Diligence-Experten.
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