Eine Ampel für Finanzprodukte?

Die Welt der Finanzprodukte ist unübersichtlich und kompliziert. Da sind klare und eindeutige Signale gefragt, die dem häufig verunsicherten Anleger Orientierung geben. Ein interessanter Vorschlag dazu kommt jetzt von der Präsidentin der BaFin, Elke König. Sie regt eine Risiko-Ampel für Finanzprodukte an.

Prokon-Insolvenz als Anlass

Rot für riskante Anlagen, gelb für mittleres Risiko und grün für relative Sicherheit, das ist die Idee, die die BaFin-Chefin in einem Interview mit einer großen deutschen Wochenzeitung vorstellt. Auch wenn das eine starke Schematisierung darstelle, hält Frau König den Vorschlag für überlegenswert. Anstoß dazu gab die jüngste Prokon-Pleite, bei der zehntausende Inhaber von Genussrechten von Kapitalverlust bedroht sind. Die Risiken des Investments waren vielen Investoren vorher offenbar nicht klar.

Strengere Regulierung

Für solche Anlageangebote außerhalb des normalen Finanzsystems forderte die BaFin-Präsidentin überdies eine stärkere Regulierung. Die Vertriebswege für Finanzprodukte müssten stärker in den Blick genommen werden. Dabei sei zu differenzieren, welche Produkte ausschließlich über eine professionelle Beratung oder auch auf anderen Wegen verkauft werden dürften.

Anlegerschutz am grauen Kapitalmarkt

Die Aussagen von Frau König stehen in Einklang mit einer Ankündigung des Bundesfinanzministers, den Anlegerschutz im Bereich des grauen Kapitalmarktes künftig zu verstärken. Auch hier bildet Prokon den Hintergrund.