Die Rating-Agentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit weiterer fünf EU-Länder herabgestuft. Die beiden Krisenländer Italien und Spanien trifft es besonders hart. Ihre Bonität ist sogar um zwei Stufen nach unten gefallen. Brauchst Europa eine eigene Ratingagentur?
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Am Freitag hat wieder ein Rating-Riese sein Machtwort gesprochen und fünf EU-Ländern den Weg zu frischem Geld ein wenig erschwert. Italien, Spanien, Slowenien, Belgien und Zypern sind von der Herabstufung betroffen. Die drei erstgenannten Italien, Spanien und Slowenien traf es besonders hart, denn ihre Bonitätsnoten wurden gleich um zwei Stufen gesenkt. Zu dem blickt Fitch negativ in Zukunft und kündigt indirekt weitere Senkungen der Kreditwürdigkeiten an, sollte sich nichts ändern.
Unzuverlässige Schuldner
Slowenien, Belgien und Zypern gelten von nun an als unzuverlässige Schuldner. Die Zinsen für beispielsweise italienische Anleihen sanken derweil von noch im Dezember 3,25 Prozent auf 1,96 Prozent. So konnte Italien im Januar elf Milliarden Euro durch Anleihen einnehmen. Was eigentlich positiv für Italien ist und für die Bonität Italiens spricht. Für Portugal sieht es indes schwieriger aus. Wer portugiesische Anleihen kauft, welche zehn Jahre laufen, bekommt satte 14,3 Prozent. Das rentiert sich auf jeden Fall – nur nicht für Portugal.
Schlusslicht Irland
Irland ist ebenfalls ein Wackelkandidat. Doch die Rating-Agentur Fitch bestätigte die letzte Einschätzung und ließ Irland auf seinem Platz sitzen. Ebenso wurde Deutschland von einer Herabstufung verschont.
Begründung
Fitch begründet seine Entscheidung damit, dass Italien, Spanien, Slowenien, Belgien und Zypern auf Schocks nicht mehr gut genug reagieren könnten. Rom sinkt nun von A+ zu A- und Spanien von AA- auf A. Für Rom sieht es nicht allzu schlecht aus, da die Regierung sich konsequent verpflichtet hat ihre Defizite abzubauen und Strukturreformen durchzuführen.
Europa braucht weniger eine Ratingagentur, sondern mehr einen einheitlichen guten Finanzkurs aus der Krise.
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