Was sind eigentlich Leerverkäufe?

Ein Begriff, welcher immer wieder in den letzten Wochen in der Presse gefallen ist, war der Begriff Leerverkäufe. Was ist das? Was bedeutet das? Und kann man mit Nichts Geld machen?

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Im Grunde beschreibt der Begriff Leerverkauf den Verkauf von Waren, welche der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht besitzt. Damit der Verkäufer die Ware bis zum Lieferzeitpunkt an den Käufer im Lager hat, muss er sie selber erst kaufen. Das kann zum Vorteil oder Nachteil des Verkäufers werden.

Leerverkauf am Finanzmarkt als Termingeschäft

Ein Leerverkauf als Termingeschäft bezeichnet im Grunde den Verkauf mit einem Lieferungstermin in der Zukunft. Der Leerverkäufer hat die Möglichkeit das Risiko zu minimieren, indem er die Ware zum selben Preis wie er sie verkauft hat selber einkauft, um diese dann liefern zu können. Zudem hat er gewöhnlich etwas Zeit bis der Liefertermin naht.

Leerverkauf am Finanzmarkt als Kassageschäft

Das Kassageschäft unterscheidet sich nicht sehr von einer normalen Geschäftsabwicklung. Der Leerverkäufer muss innerhalb der gewöhnlichen Lieferzeiten die Ware an den Käufer senden. Das sind in der Regel zwei bis drei Geschäftstage. Das bedeutet, dass der Leerverkäufer nur wenige Tage Zeit hat um die Ware zu beschaffen. Bei Wertpapieren geschieht dies meist durch eine Wertpapierleihe.  So wird der Leerverkäufer kurzfristig Eigentümer des Wertpapiers. Der Leerverkäufer profitiert dann, wenn der Wert der geliehenen Papiere inzwischen zurückgegangen ist, wenn er die geliehenen Wertpapiere an den Leihenden zurückzahlt. Steigt der Preis, macht der Leerverkäufer Verlust.

Risiken

Im Grunde bringen beide Varianten des Leerverkaufs ein sehr großes Risiko mit sich. Wie man auch in den letzten Wochen und Monaten gesehen hat, führen Leerverkäufe in eine große Depression der Börsenmärkte. Kein Wunder, denn man spekuliert auf den Fall einer Aktie, damit man selber mit Gewinn nach Hause geht. Dass dadurch ganze Flächenbrände ausgelöst werden können, zeigt die Geschichte.

Geschichte der Leerverkäufe

Die ersten Leerverkäufe gab es bereits Anfang des 17. Jahrhundert. Wenige Jahre nach ihrem Debüt wurden sie verboten. Dieses Verbot wurde jedoch wieder aufgehoben. Ebenso wurden nach der großen USA Börsenkrise der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts Leerverkäufe stark eingeschränkt und teilweise verboten. Seit 2007 wurde das Verbot ebenfalls aufgehoben.

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