Wenn Sie diesen Artikel lesen können, bedeutet das, dass Ihr Internet-Anbieter noch nicht Konkurs angemeldet hat – Herzlichen Glückwunsch! Auch Ihr Stromversorger kann sich halten; was freilich naheliegend ist, denn die Nachfrage nach seinen Diensten ist relativ kursunabhängig. Vielleicht wurde das Ende der (Finanz-)Welt im letzten Moment doch noch abgesagt.
Trotzdem – Allen anderen geht’s schlecht: Aus Angst vor einer plötzlichen, weltweiten Rezession sind Aktienkurse in Neu Delhi, Hongkong, Tokio, Sydney, und natürlich auch in den Vereinigten Staaten und in Europa eingebrochen. Im schlimmsten Fall – sollte die Krise anhalten – hat die bloße Angst vor einer Rezession eine echte Rezession bewirkt.
Experten jedenfalls sehen schwarz. Koji Takeuchi, Chef-Analyst des Mizuhu-Forschungsinstituts in Tokio, sagte dem „Spiegel“: „Solange wir nicht einige positive ‚Schockeffekte‘ wie etwa drastische Maßnahmen der US-Regierung bekommen, gibt es keine Hoffnung auf eine Kurserholung.“
Nun lebt das Börsengeschehen ja von Spekulation. Drastische Warnungen wie die des Herrn Takeuchi erzielen nicht zuletzt einen psychologischen Effekt; dienen also dazu, das Schlimmste zu verhindern. Bis auf Weiteres, heißt es an anderer Stelle, sei vor allem Ruhe zu bewahren – denn ob das, was wir im Augenblick erleben, der Beginn einer langanhaltenden Krise ist, oder nur ein kurzzeitiger Schock, erweist sich – wie immer – erst im Nachhinein.
Eine gelungene Einleitung – klasse!
Ich bezweifele aber, daß auch drastische Maßnahmen der US Regierung hier kurzfristig etwas ändern können. Die Investoren sind verunsichert und Vertrauen wird erst dann zurückkehren, wenn die getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Bis dahin wird wohl nur die Volatilität hoch bleiben.