Müssen Glücksspielgewinne versteuert werden?

Glücksspielgewinne sind ein erfreuliches Ereignis und spülen hohe Geldbeträge in die Haushaltskasse. Gewinner fragen sich jedoch, ob sie Steuern auf ihren Gewinn bezahlen müssen. Für den eigentlichen Gewinnbetrag lässt sich diese Frage in Deutschland eindeutig verneinen, der Staat erhebt stattdessen Steuern auf die Glücksspieleinsätze. Bei der Anlage und der Verwendung der Gewinnsumme entsteht jedoch in vielen Fällen eine Steuerpflicht.

Das Verschenken eines Teils der Gewinnsumme

Wenn Lotterie-Gewinner einen Teil ihres Gewinnes verschenken, fällt bei Beträgen ab 20 000 Euro – bei Verwandten ist der Freibetrag größer – eine Schenkungssteuer an. Diese gilt grundsätzlich auch bei Schenkungen zwischen Ehegatten, lässt sich bei einer bestehenden Zugewinngemeinschaft aber abwenden, indem die Eheleute diese aufheben. Die Schenkungssteuer setzt eine Schenkung voraus, die Auszahlung von Gewinnanteilen an die weiteren Mitglieder einer Tipp-Gemeinschaft stellt eine solche nicht dar. Dem Finanzamt gegenüber ist jedoch nachzuweisen, dass die Lotteriegemeinschaft nicht zur Umgehung der Steuerpflicht nachträglich behauptet wird. Das gelingt am besten durch einen schriftlichen Vertrag. Die Überweisung der Anteile am Einsatz auf das Konto des Schriftführers der Tipp-Gemeinschaft kann ebenfalls als Nachweis dienen.

Künftige Verdienste verursachen eine Steuerpflicht

Die Steuerfreiheit von Spielgewinnen aus Lotterien (zum Beispiel SKL) bezieht sich ausschließlich auf diese, nicht auf künftig mit dem gewonnenen Geld erzielte Einkünfte. Viele Lotteriegewinner legen ihr Geld in Aktien oder anderen Wertpapieren und in Immobilien an. Für inländische Kapitaleinkünfte gilt nach Abzug der Freistellungsgrenze die Abgeltungssteuer, während Mieteinnahmen als Einkünfte mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern sind. Beim Kauf von Wohneigentum oder Mietwohnungen fällt zusätzlich die Grunderwerbssteuer an. Immobilien sind auch eine gute Möglichkeit, die Höhe der Schenkungssteuer zu verringern. Wenn Gewinner anstelle von Bargeld ein Haus verschenken, berechnet sich die Steuer nicht nach dem Kaufpreis, sondern nach dem niedrigeren Einheitswert.

Welche Regeln gelten bei Gewinnen in ausländischen Lotterien?

Bei einem Geldgewinn in einer ausländischen Lotterie erzielt das deutsche Finanzamt keine Einnahmen aus der Rennwett- und Lotteriesteuer. Dennoch sind diese in Deutschland ebenfalls nicht steuerbar, da Lotteriegewinne keiner Einkommensart zugeordnet sind. Wenn im Glücksspiel-Veranstaltungsland eine Steuerpflicht für Spielgewinne besteht, fallen dort jedoch Steuern auch für ausländische Spielteilnehmer an.

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