Krieg der Zinssätze – wie sich die Tagesgeldanbieter mit Zinsen selbst überbieten

In der Werbung finden Sie immer häufiger direkt eine Angabe der Verzinsung von Tagesgeldern. Etwas, das früher undenkbar gewesen wäre. Deshalb fragen sich viele Bankkunden, warum denn ihre Einlagen inzwischen mehr wert sein sollen, als früher. Ein Blick auf die Finanzlandschaft und neue Anbieter und Dienstleistungen kann diese Frage ohne weiteres beantworten. Lesen Sie deshalb mehr über den Kampf um den (Tagesgeld-) Kunden.

Kampf um den Kunden – auf einem neuen, höheren Niveau

In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass Firmenübernahmen und das Investmentbanking zwar einmalige hohe Gewinne erwirtschaften können, dies aber nur eine kleine Säule der Ertragsrechnung der Banken sein kann. Die Banken haben sich daher wieder auf ihr eigentliches Kerngeschäft, die Hereinnahme von Geldern und die Vergabe von Krediten konzentriert. Somit beginnt der Kampf um die Kunden in mehreren Dimensionen und auf einem noch höheren Niveau. Die Banken haben das Tagesgeld sowohl als eine gute Quelle für kurzfristige Kundeneinlagen erkannt, als auch die Möglichkeit dieses Konto als Türöffner zu nutzen. Deshalb finden Sie als Kunde selbst in der Niedrigzinsphase Angebote mit einer 2 vor dem Komma. Zum Vergleich: Amerikanische Staatsanleihen notieren bei einer zehnjährigen Laufzeit weit unter 1,60 % – plus dem Währungsrisiko und Transaktionskosten natürlich. Deutsche Bundeswertpapiere beispielsweise bei der kürzesten Laufzeit der Tagesanleihe rentieren mit lediglich 0,18 %. Somit sehen Sie, dass der Kampf um den Kunden tatsächlich auf höchstem Niveau und unter Verzicht auf einen Teil der Zinsmarge stattfindet. Über die unterschiedlichen Konditionen können Sie sich Klarheit bei Finanzprodukte24 verschaffen. Die aktuellen Zinskonditionen der Bundeswertpapiere finden hier.

Gesättigte Märkte bedeuten Verdrängungswettbewerb

Beim Tagesgeld handelt es sich nicht um ein wirklich neues Produkt. Sondern vielmehr um Eines, dass die Banken seit Jahrzehnten eher vergleichsweise versteckt im Angebot gehalten haben. Denn bis vor einigen Jahren wussten die meisten Menschen nicht genug über Bankgeschäfte, um als selbstbewusste Kunden auftreten zu können. Dies haben in einem ersten Schritt die Direktbroker geändert. Und mit der Zeit wurden immer mehr Produkte zum Onlineabschluss und zur Onlinekontoführung angeboten. Die Direktbank-Möglichkeit erstreckt sich nunmehr auch auf Geldanlageprodukte, dies bedeutet steigende Zinsen. Einen weiteren positiven Einfluss auf die Zinsen hat das Auftreten der Banken der großen Autokonzerne. Diese verfolgen das Ziel sich günstiger als bei eigener Kreditaufnahme über die normalen Banken zu finanzieren. Da jeder bei einer Autobank angelegte Euro die Kapitaldecke vergrößert können dann noch mehr Neufahrzeuge verkauft bzw. verleast werden. Damit ist ein weiterer Nachfrager nach Kundengeldern in den Markt eingetreten. Der Krieg der Zinssätze verschärft sich.

Abkopplung vom allgemeinen Zinsniveau

Der starke Verdrängungswettbewerb der einzelnen Banken und jungen Finanzdienstleistungskonzerne führt zu steigender Wertschätzung der Kundeneinlagen. Diese äußert sich in einem zunehmenden Kampf um die Kunden und deren Kapital. Damit steigen die für das Tagesgeld gebotenen Zinsen trotz einer allgemein niedrigen Verzinsung.