GTÜ testet Batterielader: Power aus der Steckdose

Acht Ladegeräte für die Autobatterie von 25 bis 120 Euro im Vergleich

(Mynewsdesk) Wenn die Autobatterie schon nach ein bis zwei Jahren schlapp macht, ist häufig nicht die Qualität des Akkus schuld, sondern Material mordender Kurzstreckenbetrieb. Die Lichtmaschine schafft auf kurzen Distanzen nicht genügend Ladung ran, so dass der vorzeitige Exitus quasi vorprogrammiert ist. Gute Batterielader können dieses Manko zu moderaten Kosten beheben und sind auch dann gute Helfer, wenn Fahrzeuge etwa über den Winter eingemottet werden sollen.

Im vergangenen Jahr hat die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung acht Ladegeräte für die Autobatterie auf den Prüfstand gestellt. Die drei Testsieger von damals kamen von CTEK, JMP und Bosch. Fünf neue Konkurrenten sind diesmal angetreten, um das Top-Trio vom Treppchen zu stoßen. Der Wachwechsel ist freilich ausgeblieben. An der Spitze steht erneut mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ das schwedische CTEK MXS 5.0, das hierzulande von Kunzer (www.kunzer.de) vertrieben wird. Auf Platz 2 setzten die GTÜ-Prüfer wiederum das ebenfalls sehr empfehlenswerte JMP 4000 (siehe Tabelle). Und die Rangliste der „empfehlenswerten“ Produkte führt auch diesmal das Bosch C3 6/12 V an, allerdings knapp gefolgt von den Newcomern Pro User DFC 530 und Voltcraft VC 2000. Mit etwas Abstand dahinter zwei ebenfalls noch empfehlenswerte Produkte, nämlich das Eufab 16584 als billigstes Gerät im Test und das Profi Power 12 V. Ausgerechnet das teuerste BC 9000 EVO liegt mit einem „bedingt empfehlenswert“ am Ende der Skala.

Alle Kandidaten hatten im Testlabor das gewohnt anspruchsvolle GTÜ-Programm von gut zwei Dutzend Positionen zu absolvieren. Unterteilt in sechs große Kapitel: Sichtprüfung, Bedienung, Funktionsumfang, elektrische Prüfungen, Qualitätsprüfungen und Kosten.

Wichtiger Punkt ist die Qualität des Lade- und Ladeerhaltungsverfahrens. Das von den meisten Batterieherstellern empfohlene so genannte IUoU-Verfahren mit Hauptladung, Absorptionsphase und Erhaltungsladung mit geregelten Spannungen beherrschen BC 9000 EVO, CTEK MXS 5.0, JMP 4000, Pro User DFC 530 und Voltcraft VC 2000, während sich die anderen Geräte mit etwas simplerer Ladetechnik über verschiedene Strombegrenzungsstufen und Ladeerhaltung mit Konstantstrom begnügen. CTEK und BC 9000 bieten zusätzlich zum optimalen Ladeverfahren auch noch Features wie etwa Desulphatierung oder Ausgleichsladung, was ihnen in der genannten Prüfdisziplin die maximal möglichen 50 Punkte brachte. Ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal von CTEK und BC 9000 die „wählbare Regenerierungsfunktion“. Mit der lässt sich so manche durch Säureschichtung angeschlagene Nassbatterie hinsichtlich Kapazität und Startfähigkeit wieder aufs ursprüngliche Niveau liften.

Das BC 9000 verspielte den Kredit allerdings unter anderem im Kapitel „Elektrische Prüfungen“, indem es bei abgefallenen Batterieklemmen nicht abschaltete sowie beim Vertauschen von Plus- und Minuskabel zwar – so wie’s sein muss – keine Ladung lieferte, den Mangel aber nicht anzeigte.

Bei der Beurteilung der Praxistauglichkeit im Kapitel Bedienung sind die späteren Testsieger von CTEK, Bosch und JMP die robustesten, mithin auch am besten für den Werkstatteinsatz geeignet. Trotzdem muss sich das CTEK hier Abzüge gefallen lassen, weil die Stromkabel unverhältnismäßig kurz ausgefallen sind. Ein verschmerzbarer Mangel bei sonst fast voller Punktzahl in den besonders wichtigen Kapiteln Funktionsumfang und elektrische Prüfungen.

In der Qualitätswertung gab’s für alle Kandidaten durch die Bank nur sehr gute bis gute Noten. Einziger Ausreißer das Pro User DFC 530, bei dem die GTÜ-Tester bei extremen minus 20 Grad in der Kältekammer Beschädigungen am 230-Volt-Kabel feststellen mussten.

Natürlich spielt auch der Anschaffungspreis bei der Kaufentscheidung eine Rolle. Deshalb setzten die GTÜ-Prüfer die Anschaffungskosten der Testgeräte ins Verhältnis zu ihrer Leistungsfähigkeit. Das billige Eufab 16584 erreicht hier den Spitzenplatz. In der Gesamtwertung reicht’s am Ende dennoch nur für Platz 6. In Sachen Preis-Relation sind die wahren Leistungsträger eben doch eher im Mittelfeld zu suchen.

Stuttgart, den 16. Dezember 2013

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